Unterlegt wird die Kritik mit Beispielen aus der Region wie der Hochbrücke der A 7, die über den Nord-Ostsee-Kanal führt und bei Rendsburg für Lkws und Busse über 7,5 Tonnen vollständig gesperrt ist. Selbst für Pkws steht nur noch eine Fahrspur je Richtung zur Verfügung. Eine Einschränkung mit schwerwiegenden Konsequenzen für den Straßengüterverkehr zwischen dem Hamburger Hafen und Nordeuropa, so die AfD. Während der viermonatigen Notmaßnahmen würden die Mehrkosten durch Verzögerungen und Umwege für Spediteure und Busunternehmen mehr als 50 Millionen Euro betragen. Aber auch der Nord-Ostsee-Kanal sei in einem maroden Zustand. Die Schleusen in Brunsbüttel und Holtenau seien seit Monaten nur eingeschränkt nutzbar. Die Folge: lange Umwege oder teure Wartezeiten.
Den Verfall der Infrastruktur in Norddeutschland führt Prof. Dr. Jörn Kruse, Sprecher des AfD-Landesverbandes Hamburg, u.a. auf die unzureichenden und zu späten Investitionen in Wartung und Reparatur aufgrund zu geringer Finanzmittel zurück. Sein Pendant aus Schleswig-Holstein, Jannis Andrae, schließt sich dem an und bringt seine Verwunderung darüber zum Ausdruck, dass seitens der Bundesregierung für Griechenland Milliardenbeträge zur Rettung von Großbanken, die sich verspekuliert haben, bereitgestellt würden, während die heimische Infrastruktur im Norden „zerbröckelt". Deutsche Steuergelder müssten dringend stärker der deutschen Infrastruktur zugutekommen, bringt die AfD ihre Forderung auf den Punkt. Denn sollte diese weiter wie bisher verfallen, sei mittelfristig der gesamte Wirtschaftsstandort Deutschland massiv bedroht.