Für die Staatsministerin sind vier Punkte bei der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien von zentraler Bedeutung:
„- Höchste Priorität hat die Sprachförderung von Anfang an. Es ist ein großer Erfolg, dass gezielte Sprachförderung im Kindergarten mittlerweile nahezu flächendeckend in allen Ländern stattfindet. Die einzelnen Verfahren in den Ländern sind jedoch sehr unterschiedlich. Deshalb ist der Beschluss von Bund und Ländern, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu überprüfen, ein entscheidender Beitrag zur weiteren Qualitätssteigerung der Sprachförderung.
- Die gezielte Sprachförderung und die verstärkte individuelle Förderung von Migrantenkindern muss sich in den Schulen fortsetzen. Notwendig sind mehr Lehrer, mehr Schulsozialarbeiter und mehr Ganztagsschulen. Die Länder sind aufgefordert, Schulen mit einem hohen Migrantenanteil intensiver zu unterstützen. Hierbei dienen die Länder als Vorbild, bei denen die Förderung von Migranten besser gelingt.
- Auf die Lehrerin und den Lehrer kommt es an! Die Lehrkräfte müssen verstärkt auf die zunehmende Heterogenität in den Klassen vorbereitet werden. Vielfalt ist mittlerweile Normalität. Eine intensive Aus- und Fortbildung muss die Lehrerinnen und Lehrer auf den größer werdenden Anteil von Kindern aus Zuwandererfamilien vorbereiten. Zudem sollte der anstehende Generationswechsel gezielt genutzt werden, um mehr Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte zu gewinnen.
- Entscheidend ist auch die Mitwirkung der Eltern. Die Studie hat erneut bestätigt: Wenn in der Familie nicht Deutsch gesprochen wird, sind die Bildungschancen der Kinder deutlich geringer. Eltern müssen sich dem stellen und in die Lage versetzt werden, ihre Kinder auf dem Bildungsweg auch sprachlich zu unterstützen. Hierfür sind gute Deutschkenntnisse der Eltern und entsprechende Förderangebote die Voraussetzung“, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.
„Die in den vergangenen Jahren begonnene Aufholjagd der Migranten darf jetzt nicht ins Stocken geraten. Die intensive individuelle Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund in Kindergarten und Schule muss in allen Ländern konsequent und mit Nachdruck umgesetzt werden“, forderte Böhmer.