„Als der Vater, der 600 Kilometer entfernt wohnt, bei seiner Tochter zu Besuch war, und sah wie es ihr und seinem Enkel dort geht, ließ er die Beiden mit der Polizei aus der Wohnung holen“, sagt Elina Kercheva. Doch Artur wurde von den Mitmenschen weiter gemobbt. „Sie zählen dort nicht als Mensch“, ergänzt die Freundin. Eine Schule konnte er nicht besuchen. Durch seine geistige und körperliche Behinderung wurde er ausgegrenzt. „Es ist toll zusehen, wie in Deutschland mit Behinderten umgegangen wird“, freut sich Kercheva, „hier erfahren sie eine Wertschätzung“.
Mit einem Visum und geliehenem Geld für die Reise kamen Mutter und Sohn nach Deutschland. Eine nicht einfache Reise. „Das Flugzeug sollte ein paar Mal landen, weil mein Sohn nicht Sitzen konnte, und sehr unruhig war“, sagt Marina Vardanyan. Aber man ließ die Beiden dann doch weiterreisen.
Derzeit leben beide mit einem Visum in Geesthacht, dass alle drei Monate verlängert werden muss. Inzwischen geht Artur in die Hachede-Schule, und hat schon ein wenig Deutsch gelernt. Jetzt stehen weitere Untersuchungen an, damit Artur auch selbständig gehen kann. Bisher kann er nur wenige Schritte auf Zehenspitze gehen. „Er hat verkürzte Sehnen“, sagt Elina Kercheva. Eine Operation wird zwischen 10.000 und 20.000 Euro kosten. „Das kann die Familie nicht aufbringen, daher wollen wir Geld sammeln“, sagt Peter Schmid, der erste Vorsitzende des Fördervereins „Unterstützung schwersterkrankter und behinderter Kinder“. „Wir möchten Artur eine Chance geben, dass er laufen kann“, ergänzt Schmid. In der Schön-Klinik in Eilbek sollen nun weitere Untersuchungen erfolgen.
Mutter Marina Vardanyan freut sich aber bereits jetzt schon über die Fortschritte, die ihr Junge macht. „Er freut sich jeden Tag auf die Schule.“ Ob die Beiden nach der Operation in Deutschland bleiben können, ist aber unklar. „Wir werden uns aber für eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung einsetzen“, sagt Schmid optimistisch.
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