Am 9. Februar wurde gegen Mittag ein Brandsatz in eine Doppelhaushälfte in Escheburg geworfen, in die am 10. Februar Asylbewerber einziehen sollten. Schon in den Tagen zuvor hatte sich eine emotional geführte Debatte zwischen einigen Anwohnern mit Mitgliedern der Gemeindevertretung über die Absicht des Amtes Hohe Elbgeest entsponnen, ein Doppelhaus in einem Wohngebiet in Escheburg als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen.
“Jeder von uns verfolgt täglich die Nachrichten über die gewaltsamen Konflikte in Syrien oder dem Irak. Jeder von uns nimmt wahr, dass die Zahl der Flüchtlinge von Monat zu Monat wächst. Nur ein kleiner Teil dieser Flüchtlinge kommt überhaupt in Deutschland an. Dennoch steigt auch in Deutschland und damit in Schleswig-Holstein die Zahl der Asylbewerber, für die eine Wohnunterkunft zur Verfügung gestellt werden muss”, stellen die Veranstalter fest.
„In Deutschland und vielleicht besonders in Escheburg leben wir mit dem Privileg einer sicheren Umgebung, frei von Krieg und existentieller Not. Andere Menschen haben nicht so viel Glück und müssen ihre Heimat und ihre Familien aus unterschiedlichen Gründen in der Not verlassen. Was würde sich jeder von uns wünschen, der in eine solche Situation kommt? Dass er auf Menschen trifft, die ihn willkommen heißen und ihm ihre Hilfe anbieten. Dies wollen wir auch in Escheburg für die ankommenden Flüchtlinge tun.
Um eine solche Willkommenskultur zu ermöglichen, möchten wir alle Escheburger zu einer gemeinsamen Informations- und Diskussionsveranstaltung einladen. Für die grundlegenden Informationen über die Abläufe der Aufnahme und Unterbringung von Asylbewerbern wird die leitende Verwaltungsbeamtin Brigitte Mirow vom Amt Hohe Elbgeest zur Verfügung stehen.
Daneben wollen wir, die Mitglieder der Gemeindevertretung und der Escheburger Parteien, mit Ihnen ins Gespräch kommen, wie wir die Integration der Asylbewerber in Escheburg gut gestalten können. Dazu möchten wir den Escheburgern auch den Helferkreis vorstellen, der sich, initiiert durch Pastorin Christel Rüder, schon vor Weihnachten gebildet hat”, laden die Veranstalter ein, und hoffen auf viele teilnehmende Bürger.