„Es gab eine längere Diskussion, dann aber eine einstimmige Entscheidung“, erklärt Hans-Werner Madaus die Nominierung. Die Entscheidung wurde bereits im Januar von einer sechsköpfigen Findungskommission, die aus drei Vorstands- und drei Fraktionsmitgliedern bestand, gefällt. Pressesprecherin Petra Burmeister freut sich, dass bis zur Präsentation nichts nach draußen drang. „Alle haben gut dichtgehalten“.
Olaf Schulze kann auf eine lange politische Laufbahn zurückblicken. Bereits 1985 trat der 47-jähre in die SPD ein. Damals machte er noch eine Lehre zum Gas- und Wasserinstallateur. In diesem Beruf arbeitete Schulze bis 2001, ehe er Gewerkschaftssekretär der IG Bau wurde. Ein Studium an der Akademie der Arbeit in Frankfurt/Main schloss sich an. Von 1994 bis 2001 war er Mitglied der Ratsversammlung in Geesthacht. „Es ist aber gut, dass ich nun eine gewisse Distanz dazu habe“, erklärt Schulze. Seit 2005 ist er Stv. Kreisvorsitzender der SPD Kreis Herzogtum Lauenburg und direkt gewählter Landtagsabgeordneter Seit 2006 SPD Ortsvereinsvorsitzender in Geesthacht. Dieses Amt soll aber nun ruhen.
„Ich habe während meiner Zeit als Ratsherr viel vom damaligen Bürgermeister Peter Walter (SPD) lernen können“, erzählt Schulze, und ergänzt, dass dieser auch ein Vorbild für ihn sei. Als Bürgermeister ist man zwar immer von den Beschlüssen der Politiker abhängig, aber aktiv mitgestalten will er trotzdem. Dabei sollen gerade auch die Mitarbeiter im Rathaus eingebunden werden, um Wege zu zeigen, wo es hingehen soll. „Es müssen alle Kräfte gemeinsam vom Ziel überzeugt werden.“
Als Aufsichtsratsvorsitzender der WoGee GmbH liegt Schulze dann auch der Wohnungsbau am Herzen. Aber vor allem das Thema Wirtschaft steht im Fokus. Dabei betont Schulze seine gute Vernetzung nach Kiel, aber auch innerhalb der Metropolregion Hamburg. „Ich habe viele Kontakte zu den Ministerien, und das ist gut für die Stadt“, betont Schulze.
Für Schulze ist Geesthacht die schönste Stadt. „Wo gibt es sonst so viel Grün?“, fragt der Kandidat. Darum sei es für ihn eine Herzensangelegenheit seinen Landtagssessel gegen den des Bürgermeisters einzutauschen. „Ich würde gern das Potenzial der Stadt heben“, sagt Schulze, und sieht noch viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Falls Olaf Schulze am 8. November die Wahl für sich gewinnen kann, wäre er der erste politische Bürgermeister der Stadt. Bisher wurde der Posten immer von Verwaltungsfachleuten besetzt.
Am 24. März soll Schulze auch von den Mitgliedern Nominiert werden. Auf der Versammlung sind auch Gäste willkommen, die nicht zur SPD gehören, den Kandidaten aber gern kennenlernen möchten. Dort wird sich Schulze ab 19.30 Uhr im Gasthaus Hagen noch einmal vorstellen, und Fragen beantworten, ehe es an die Abstimmung geht.