„Wir segeln möglichst weit weg vom Schweröl. Und dafür müssen wir das Potenzial von Windantrieb für die Handelsschifffahrt optimal einsetzen. Diese Technik ist innovativ, ökologisch nachhaltig und gut für das Klima und unsere Umwelt“, erklärte Spoorendonk bei der Übergabe des Landesmittel-Bescheides an die Küstenforscher des Helmholtz-Zentrums in Geesthacht.
Die Nordsee ist durchwebt von einem dichten Netz an Schiffsrouten. Besonders in Hafenstädten und entlang der Küsten ist die Luftbelastung durch Schiffsabgase entsprechend hoch. So wie der Welthandel wächst, werden auch die globalen Schiffstransporte weiter zunehmen. Um die stetig steigenden Emissionen und Kosten zu reduzieren, erforschen europäische Wissenschaftler und Vertreter aus Wirtschaft und Behörden im Rahmen des EU-Projekts „SAIL“, wie sich technisch und wirtschaftlich der Einsatz von Segeln als Zusatzantrieb in der kommerziellen Schifffahrt verstärkt fördern lässt.
Dr. Volker Matthias und seine Kollegen aus der Arbeitsgruppe Umweltchemie vom Institut für Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums Geesthacht beteiligen sich mit ihrem Wissen über Schiffsabgase und die Windverhältnisse in der Nordsee an dem Projekt „SAIL“. Anhand von mathematischen Modellen errechnen sie, wo sich der Wind in der Nordsee besonders effektiv nutzen lassen könnte. Daraus können die Küstenforscher vom HZG anschließend ermitteln, wie viele Schadstoffe wie Schwefel- und Stickoxide sowie Treibhausgase wie Kohlendioxid reduziert werden könnten.
Europaministerin Spoorendonk unterstrich bei ihrem Besuch in Geesthacht die Bedeutung der europaweit engen Kooperation beim maritimen EU-Forschungsprojekt „SAIL“, an dem sieben EU-Küstenstaaten beteiligt sind: „Hier sieht man an einem konkreten Projekt, wie wichtig Europa für uns ist.
Nur gemeinsam kann man Erfolge erzielen, denn Schifffahrt ist international und Schadstoffemissionen machen nicht an Grenzen halt. Das Geesthachter Helmholtz-Zentrum und seine Küstenforscher mit ihrer Kompetenz und Qualitätsarbeit sind ein Motor dieses Projektes. Wir können glücklich sein, diese Spitzenforschung bei uns in Schleswig-Holstein zu haben.“
Das Projekt wird im Rahmen des INTERREG-Nordseeprogramms durchgeführt und vereinigt 18 Partner aus 7 verschiedenen Staaten (Großbritannien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Dänemark, Frankreich, Belgien und Deutschland).