In allen Amtsgemeinden werden in den kommenden Monaten weitere Unterkünfte für Asylbewerber entstehen. Derzeit sind hier 157 Personen untergebracht. Die Prognose für den ungebrochenen Zuzug bis Jahresende liegt derzeit bei 330 Schutzsuchenden, acht bis zehn Personen kommen pro Woche in Dassendorf an. Noch vor wenigen Monaten lag die Schätzung bei 200 Personen im Jahr 2015 im Amt Hohe Elbgeest. Angesichts dieses Anstiegs sucht das Amt unverändert nach Miet- oder Kaufimmobilien und baureifen Grundstücken, auf denen in Holzständerbauweise Häuser gebaut werden könnten.
Nur noch für wenige Wochen reichen die derzeit in der Vorbereitung befindlichen Unterkünfte, wie die frühere Post in Aumühle oder ein Wohnhaus in Hohenhorn. Drei Standorte in Wiershop, Hohenhorn und Hamwarde, wo auch eine Immobilie erworben werden soll, können kurzfristig geschaffen werden. In Börnsen werden Container im November bezugsfertig sein, ein weiteres Grundstück soll bebaut werden. Die Containerwohnanlage in Escheburg soll auf insgesamt 40 Plätze aufgestockt werden, was schnell umgesetzt werden kann.
Ziel der Anstrengungen ist es, die Nutzung von Turnhallen als Notunterkünfte zu vermeiden und die Asylsuchenden menschenwürdig unterzubringen. „Trotzdem laufen unsere Notfallplanungen, um im Falle eines plötzlichen Unterbringungsbedarfs gerüstet zu sein“, erklärt die Leitende Verwaltungsbeamtin Brigitte Mirow. Refinanziert wird die Flüchtlingsunterbringung durch Mietzahlungen, die das Land zu 70 Prozent, der Kreis mit 30 Prozent übernimmt.
„Wir müssen auch die Verwaltungsstrukturen anpassen. Erste Priorität haben Projekte, für die Zuschussbewilligungen mit Terminsetzungen vorliegen. Zweite Priorität die Unterbringung sowie Betreuung der Flüchtlinge“, betont Brigitte Mirow.
Amtsvorsteherin Martina Falkenberg hat die Bürgermeister der Amtsgemeinden informiert, dass derzeit Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung zugunsten dieser staatlichen Aufgabe des Amtes zurückstehen müssen. In der Amtsverwaltung wurde eine „Task Force“ der leitenden Mitarbeiter gebildet, um die Aufgaben der Unterbringung, Leistungsgewährung und Betreuung aus dem Asylbewerberleistungsgesetz zu bündeln.
Der Amtsausschuss wird über eine Personalaufstockung in der Leistungsgewährung im Sozialamt, in der Betreuung der Asylbewerber und der ehrenamtlichen Helferkreise sowie in der Kasse entscheiden. „Wir halten zwar kein Bargeld im Amt vor. Der mit der Leistungsgewährung verbundene Buchungsaufwand ist jedoch erheblich“, so LVB Brigitte Mirow. Außerdem muss der Hausmeisterservice für die angemieteten oder gekauften Liegenschaften ausgeweitet werden.
Zudem wird der Amtsausschuss über eine Resolution zur Verbesserung der Fernbahnanbindung des Bahnhofs Hamburg-Bergedorf beraten. Diese Forderung brachte Amtsvorsteherin Martina Falkenberg aus einem Gespräch mit den Nachbarn in der Metropolregion mit, bei dem eine Verbesserung der Infrastruktur in der südöstlichen Region von Hamburg und Schleswig-Holstein diskutiert wurde.
Nichtöffentlich beraten wird der Amtsausschuss die Anmietung von Büroräumen als Folge der Personalaufstockungen und den Kauf einer Immobilie in Hamwarde.