Am 15. Dezember ab 20 Uhr wird der Amtsausschuss in öffentlicher Sitzung in Dassendorf mit dem Haushalt 2016 die Weichen für die Schaffung weiterer Unterbringungsmöglichkeiten stellen. Bis Ende 2016 wird von 600 bis 700 Menschen ausgegangen.
Tagesaktuell soll in Dassendorf ein Gebäude für etwa 20 Personen erworben werden. Zuletzt wurden Häuser in Wohltorf für 20 Personen und in Börnsen für 40 Menschen gekauft. Die Planungen sehen auch die Errichtung von Unterkünften vor, um das freie Wohnungsangebot nicht zu verknappen. In der Gemeinde Escheburg wird ein Pachtvertrag erweitert und die zweite Containeranlage für 20 Personen errichtet. Eine weitere Containeranlage für insgesamt 20 Personen ist bestellt und wird im März 2016 geliefert. Allerdings gibt es hierfür noch keinen Standort im Amtsgebiet.
In Kröppelshagen soll im Jahr 2016 in enger Abstimmung mit den Gremien der Gemeinde ein Neubau für 40 Asylbewerber und Flüchtlinge entstehen. Am 16. Dezember ist der erste Spatenstich geplant, nachdem der Kreis die Baugenehmigung erteilt hat. „In Kröppelshagen leben aktuell 27 Asylbewerber in zwei jetzt vollbelegten Wohnimmobilien“, berichtete Frank Jacob.
Ende November leben 236 Asylbewerber in den zehn Amtsgemeinden. 154 Plätze sind noch frei. Wöchentlich werden dem Amt Hohe Elbgeest zehn bis 15 Personen vom Kreis Herzogtum Lauenburg zugewiesen, so dass die derzeit freien Plätze bis Februar 2016 belegt sein werden. „Planungen des Amtes für weiteren Immobilienerwerb oder Anmietungen laufen auf Hochtouren.“
Auch über den plötzlichen Bedarf für Notunterbringungen denken die Bürgermeister und Bürgermeisterinnen der Amtsgemeinden nach. Turnhallen-Notunterkünfte sollen möglichst vermieden werden. Auch hier setzt das Amt auf dezentrale Notunterbringung für bis zu 20 Personen. Freie Hallen, möglichst mit Sanitärräumen, werden dafür dringend gesucht.
Der Helferkreis „Asyl im Dorf“ engagiert sich in Kröppelshagen seit Monaten in der Betreuung der Asylbewerber, gibt Sprachunterricht und begleitet zu Ärzten oder Behörden. Fahrräder werden gemeinsam repariert oder Treffen veranstaltet.
Langfristig wird in den zehn Amtsgemeinden über sozialen Wohnungsbau nachgedacht. Die anerkannten Flüchtlinge können die Amtsunterkünfte nicht verlassen, weil kaum günstiger Wohnraum zur Verfügung steht. Oftmals scheuen Privatvermieter davor zurück, Wohnraum an Flüchtlinge zu vermieten. Miete und Nebenkosten werden dann vom Jobcenter gezahlt, die Flüchtlinge werden weiterhin von den Helferkreisen begleitet.
„Wir müssen als Amt mehr Wohnraum bereitstellen als uns Asylbewerber zugewiesen werden, weil die anerkannten Flüchtlinge nicht in die Obdachlosigkeit entlassen werden dürfen. Bitte bieten Sie kleine, günstige Wohnungen auch den Helferkreisen an, die zusammen mit den Flüchtlingen auf Wohnungssuche in den Amtsgemeinden und dem Umland unterwegs sind“, wendet sich Frank Jacob an Privatvermieter, Wohnungsbauunternehmen oder Makler.
Susanne Nowacki, Koordinatorin der ehrenamtlichen Helferkreise (AWO/ Amt Hohe Elbgeest) nimmt gerne Mietangebote entgegen unter susanne.nowacki@awo-sh.de oder 0160 / 921 7 621 3.