Gegenüber dem Vorjahr macht das einen Anstieg von 6,1 Prozent aus. Nach aktuellen Untersuchungen treten bei 25 Prozent der Menschen an der Stichstelle allergische Reaktionen auf. Bei bis zu 3,5 Prozent kann sich eine potentiell lebensbedrohliche Anaphylaxie entwickeln. Pro Jahr werden etwa 20 Todesfälle in Deutschland dokumentiert, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte. „Insektenstiche sind für die meisten Menschen harmlos. Gefährlich wird es jedoch, wenn der Körper allergische Reaktionen zeigt“, AOK-Niederlassungsleiter Jens Bojens.
Bei einem Mückenstich wird durch den Speichel der Mücke die Einstichstelle betäubt und die Blutgerinnungsfähigkeit vermindert, damit die Mücke das Blut aufsaugen kann. Dadurch wird der Botenstoff Histamin freigesetzt, der dazu führt, dass sich bei mindestens 75 Prozent der Bevölkerung Quaddeln oder Papeln an der Stichstelle bilden. Häufig kommt es dabei zu ausgedehnteren Schwellungen, Rötungen oder Juckreiz. Deshalb macht Kratzen es auch schlimmer, denn der Stoff wird durch die damit verbundene stärkere Durchblutung erst recht verteilt. Hier hilft vor allem kühlen. Manche setzen auf Hausmittel wie eine Quarkpackung oder das Einreiben mit einer Zwiebel. Bei starken Symptomen hilft ein Antihistaminikum oder eine cortisonhaltige Salbe aus der Apotheke.
Gefährlich kann ein Insektenstich werden, wenn etwa durch Kratzen, Bakterien in tiefere Schichten gelangen. Dann droht eine massive Umgebungsinfektion. Diese muss im Einzelfall sogar mit einem Antibiotikum behandelt werden. Auf jeden Fall gilt: Wenn eine zunehmende und lang anhaltende gerötete Schwellung auftritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.