„Ich habe versucht die meist angefragten Zeiten in den Vordergrund zu stellen und das Angebot für möglichst viele Altersgruppen so zu erhalten, dass der Vertragszweck des Frauennachttaxi, nämlich Einwohnerinnen der Stadt Geesthacht in den Abend- und Nachtstunden eine sichere Beförderung zu gewährleisten und damit ihre Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen weiterhin erfüllt werden kann, wenn auch reduziert“, sagt Geesthachts Gleichstellungsbeauftragte Jutta Scharnberg-Sarbach.
„Das Frauennachttaxi wurde als eine Ausgleichsmaßnahme geschaffen, um Frauen die gleichen Möglichkeiten am Leben einzuräumen wie Männern. Dass nun zeitgleich auch noch das City-Ticket für vergünstigte Nutzung des ÖPNV ganz gestrichen worden ist, verschärft die Mobilitätssituation von Frauen nicht nur in den Abend- und Nachstunden, sondern auch tagsüber“, so Jutta Scharnberg-Sarbach weiter.
„Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.“ Frauen und Männer haben aufgrund ihrer Sozialisation und tradierter Rollenvorstellungen eine im Vergleich zu Männern unterschiedliche Lebensrealität.
„Diesem Grundsatz der Gesetzgebenden kann nur noch eingeschränkt Rechnung getragen werden. Die Entscheidungen der Ratsversammlung sind getroffen. Die beteiligten Unternehmen halten uns glücklicherweise weiterhin die Treue. Ein Änderungsvertrag musste geschlossen werden, um der Kostenreduzierung Rechnung tragen zu können“, sagt dazu die Gleichstellungsbeauftragte.
Für die Geesthachter Frauen bedeutet es zwei Änderungen und Einschränkungen.
Es wird ab dem 1. März keine Unterscheidung mehr zwischen werktags und dem Wochenende geben. Das Nachttaxi kann telefonisch die ganze Woche bis spätestens 1.15 Uhr angefordert werden. Seit 1993 fuhr es an den Wochenenden bis 2.00 Uhr.
In den Wintermonaten von Oktober bis einschließlich März fährt das Frauennachttaxi erst ab 20.00 Uhr. „Das ist ein sehr schmerzlicher Schritt, weil gerade älteren Frauen, die das Frauennachttaxi zum Theater und anderen öffentlichen Veranstaltungen nutzen, die Teilnahme am öffentlichen Leben erschwert wird“, sagt Jutta Scharnberg-Sarbach
Die Fahrpreise sind konstant geblieben. Für die Stadtfahrt zahlt eine Frau drei Euro, nach Grünhof, Krümmel und Besenhorst 4,50 Euro.
"Natürlich sind sowohl die beteiligten Unternehmen als auch ich als Gleichstellungsbeauftragte froh, dass wir dieses Angebot für einen sicheren Weg und als Ausgleich für die eingeschränkte Mobilität für Frauen weiter vorhalten können.
Frauen aus dem Pflege- und anderen Servicebereichen können das Nachttaxi hoffentlich möglichst uneingeschränkt nutzen. Die Hauptnutzerinnen des Frauennachttaxi sind junge Mädchen bis 25 Jahren. Die nächstgrößere Gruppe sind ältere Frauen ab 65 Jahren, die ältesten Nutzerinnen sind über 90 Jahre. Sie fühlen sich sicher auf ihren Wegen, weil die Fahrerinnen oder Fahrer des Frauennachttaxi warten, bis sie sicher in ihrer Wohnung oder im Haus angekommen sind. Selbst, wenn sie den ÖPNV noch nutzen könnten, sind die Wege von der Haltestelle zur Wohnung in Geesthacht häufig noch sehr weit. Das Frauennachttaxi gibt nicht nur den Nutzerinnen, sondern auch Eltern und Angehörigen die Sicherheit, dass ihre Töchter, Ehefrauen und Partnerinnen, Mütter sicher nach Hause kommen. Allein das sollte uns das Frauennachtaxi wert sein“, ergänzt Jutta Scharnberg-Sarbach.
Es ergeben sich ab dem 1. März folgende Fahrtzeiten
Winterzeit: Oktober – März einschließlich 20.00 Uhr bis 01.15 Uhr
Sommerzeit I: April, Mai und September 21.00 Uhr bis 01.15 Uhr
Sommerzeit II: Juni, Juli und August 22.00 Uhr bis 01.15 Uhr