Die Nachbarn im Kreis Stormarn und Lübeck liegen mit 15,9 und 16,9 Fehltagen deutlich unter dem Durchschnittswert Herzogtum Lauenburgs. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Wert im Kreisgebiet noch einmal deutlich angestiegen: Waren es im Jahr 2014 im Schnitt noch 16,8 Fehltage, sind es jetzt 18,2. Damit gab es im Kreis Herzogtum Lauenburg mit 1,4 Fehltagen mehr den höchsten Anstieg in ganz Schleswig-Holstein.
Zahl der Krankheitstage steigt
Der Trend zu mehr Fehlzeiten setzt sich im ganzen Bundesland fort. Auch in den anderen Kreisen und kreisfreien Städten ist die Anzahl der Fehltage im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Nur Neumünster und Flensburg konnten einen leichten Rückgang verzeichnen.
Betriebliches Gesundheitsmanagement fördern
"Betriebliches Gesundheitsmanagement wird mit Blick auf die steigenden Krankheitstage zunehmend wichtiger", sagt Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der TK in Schleswig-Holstein, zu der Entwicklung. "Die Anforderungen im Berufsalltag steigen stetig. Die Digitalisierung bringt zwar viel Erleichterung mit sich, gleichzeitig bekommen die Mitarbeiter immer mehr neue Aufgaben. Das belastet viele Menschen, genauso wie die zunehmend schwieriger werdende Vereinbarkeit von Familie und Beruf."
Unternehmen sollten daher die Gesundheit ihre Mitarbeiter aktiv fördern. Brunkhorst: "Wir dürfen nicht nur darüber sprechen, was Beschäftigte krank macht, sondern auch darüber, welche Ressourcen wir fördern können, damit sie lange gesund bleiben. Dabei geht es um viel mehr als ergonomische Arbeitsplätze. Es geht um gute Strukturen und darum, die Mitarbeiter einzubeziehen und vor allem um Wertschätzung."
Zu den Hauptursachen für eine Arbeitsunfähigkeit zählten im letzten Jahr Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, psychische Probleme sowie akute Infekte der oberen Atemwege.
Hintergrund:
Für den Gesundheitsreport 2016 wertet die Techniker Krankenkasse die Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen der 4,6 Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen aus. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Empfänger von Arbeitslosengeld I. In die schleswig-holsteinische Auswertung flossen somit die Auswertungen von 206.903 Versicherten.