Lesezeit: 2 Minuten
Büchen (LOZ). Aufgrund der dynamischen Entwicklung der Coronavirus-Pandemie musste der für den 29. Oktober vorgesehene Vortrag in der Priesterkate über die archäologischen Ausgrabungen in Büchen-Pötrau leider ausfallen. Das Thema war in der Bevölkerung bereits im Vorfeld auf großes Interesse gestoßen.
Im Zuge der Entstehung und Erschließung des Neubaugebietes in Büchen-Pötrau (Bebauungsplan 55) wurden durch das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein Untersuchungen und Ausgrabungen durchgeführt. Auf einer Fläche von ca. 1,8 Hektar wurden mehr als 500 Bestattungen der vorrömischen Eisenzeit (550 v.Chr.- um Christi Geburt) geborgen. Die Toten wurden verbrannt und anschließend in Urnen beigesetzt. Neben den sterblichen Überresten enthielten die Grabgefäße auch persönlichen Besitz der Verstorbenen wie Schmuck und Trachtzubehör. Ein besonders gut erhaltener sogenannter „Holsteinischer Gürtel“ ist bereits im Landesmuseum Schleswig-Holstein ausgestellt worden. Aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wurden in Pötrau Hunderte von Musketenkugeln und Münzen gefunden.
Der Archäologe Leif Schlisio vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein hätte in seinem Vortrag über die Funde aus der vorrömischen Eisenzeit und über das Leben der Menschen vor über 2000 Jahren berichtet. Ein weiteres Thema wären die Ergebnisse der jüngsten Ausgrabungen in Büchen-Pötrau im nächsten Neubaugebiet (B-Plan 58) gewesen. Herr Meinecke, zertifizierter Detektorgänger und spezialisiert auf Münzen, hätte über die Münzfunde aus dem Dreißigjährigen Krieg und die Zusammenhänge mit den Ereignissen im Lauenburgischen in dieser Zeit referiert.
Ein kleiner Trost bleibt: Während der Öffnungszeiten des Cafés in der Priesterkate werden Fotos von den Ausgrabungen und in der Dauerausstellung mehrere Fundstücke aus der vorrömischen Eisenzeit präsentiert.
"Ein herzlicher Dank geht an das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein und an das Museum für Archäologie Schloss Gottorf in Schleswig, die uns die Fotos und die Fundstücke für unsere Ausstellung zur Verfügung gestellt haben“, so Büchens Kulturpfleger Dr. Heinz Bohlmann. „Der Vortrag soll in jedem Fall nachgeholt werden.“
Das Café in der Priesterkate ist am Sonnabend, 31. Oktober (Reformationstag), und im November an den Sonntagen 1.11. und 8.11. jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Es sind die Hinweise zum Besuch des Cafés im Eingangsbereich der Priesterkate zu beachten.