Immer mehr Kinder und Jugendliche im Kreis Herzogtum Lauenburg von Diabetes Typ 1 betroffen

Auch im Kreis Herzogtum Lauenburg sind immer mehr Kinder und Jugendliche von Diabetes Typ 1 betroffen. Deutschlandweit leben etwa 35.000 Kinder und junge Erwachsene mit dieser Erkrankung. Foto: AOK/Colourbox/hfr
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Selbstmanagement erfolgreich lernen

 

(LOZ). Vor allem bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen tritt die Autoimmunerkrankung Diabetes vom Typ 1 auf. In 2021 lebten in Deutschland etwa 35.100 Kinder und junge Erwachsene bis 19 Jahre mit dieser Erkrankung. Jährlich kommen etwa 3.700 Kinder und Jugendliche neu dazu. Dabei sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.

Bei Typ-1-Diabetes hat die Bauchspeicheldrüse die Insulinausschüttung eingestellt, was zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Aber dieser Funktionsausfall lässt sich heute gut behandeln und ausgleichen: Mithilfe von ausgeklügelten Insulintherapien gelingt es, die Arbeit der Bauchspeicheldrüse nachzuahmen. „Viele Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 werden mit einer Insulinpumpe behandelt. Andere Familien entscheiden sich für das Spritzen von Insulin mit sogenannten Pens, mit denen auch Kinder in aller Regel gut zurechtkommen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Die Ursachen für die Zunahme der Typ 1-Diabetesfälle werden intensiv erforscht. Diskutiert werden Umweltfaktoren, Ernährung im Säuglingsalter und andere Einflüsse auf das Immunsystem.

Unterstützung durch das Disease-Management-Programm (DMP)

Das sogenannte Disease-Management-Programm (DMP) Diabetes mellitus Typ 1 ist ein nach bundesweit einheitlichen Richtlinien organisiertes Behandlungsprogramm. Es bietet Hilfe und Unterstützung für Patientinnen und Patienten. Das DMP Diabetes mellitus Typ 1 schafft die Möglichkeit, dass insbesondere chronisch kranke Kinder rechtzeitig nach aktuellem Stand des Wissens von Diabetesspezialistinnen und -spezialisten behandelt werden. Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene beim Wechsel von der Jugendlichen- in die Erwachsenenmedizin strukturiert zu unterstützen. Diese Phase ist deshalb so wichtig, da bei diesem Wechsel häufig Therapien abgebrochen oder nicht konsequent weitergeführt werden und die Betroffenen erst dann wieder fachärztlich versorgt werden, wenn Komplikationen auftreten oder ein Klinikaufenthalt notwendig wird. Im DMP legt die Ärztin oder der Arzt gemeinsam mit den Betroffenen individuelle Ziele für die Behandlung des Diabetes vom Typ 1 fest. Der Blutzuckerspiegel wird optimal eingestellt, um Folgeschäden durch zu hohe Blutzuckerwerte zu vermeiden. Neben der konsequenten Dokumentation der Behandlungsdaten wird die gesamte für den Diabetes relevante Behandlung koordiniert. „Bei der AOK NordWest bieten wir ‚AOK-Curaplan‘ als DMP auch für Diabetes mellitus Typ 1 an“, sagt Wunsch. In Schleswig-Holstein nehmen bereits 333 bei der AOK NordWest versicherte Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre am Programm ‚AOK-Curaplan‘ teil und sind damit gut versorgt.

Diabetesschulungen als fester Bestandteil

Wer an Diabetes erkrankt, muss sich auf seine Fähigkeiten verlassen können, um die Therapie im Alltag umzusetzen. Eine Diabetesschulung schafft die besten Voraussetzungen dafür. In der Schulung im Rahmen des Programms ‚AOK-Curaplan‘ werden die erkrankten Kinder zu kleinen Gesundheitsexperten und Gesundheitsexpertinnen ausgebildet – und auch ihre Eltern. Sie lernen alles, was für ein erfolgreiches Selbstmanagement nötig ist: Blutzucker messen, den Insulinbedarf ermitteln, Insulin spritzen. Alle diese Dinge werden nach einiger Zeit so selbstverständlich sein wie das Zähneputzen. Die Teilnahme an Diabetes-Schulungen ist für alle Teilnehmenden an ‚AOK-Curaplan‘ kostenlos.

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