Verordnungen von Hormonpräparaten gestiegen

Für Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren wurden in Schleswig-Holstein in 2021 von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wieder mehr Hormonpräparate verordnet. Foto: AOK/hfr
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Wechselbad der Hormone im Kreis Herzogtum Lauenburg: Mit Hormonen oder natürlich behandeln?

 

(LOZ). Die Wechseljahre, das sogenannte Klimakterium, in denen der Körper der Frau meist zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf Veränderungen von Hormonspiegeln reagiert, werden ganz individuell erlebt. Etwa ein Drittel der Frauen hat während dieser Zeit kaum Beschwerden. Viele Frauen im Kreis Herzogtum Lauenburg leiden jedoch unter Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen.

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In 2021 verordneten die Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein deshalb wieder mehr Hormonpräparate. Nach einem deutlichen Rückgang der Verordnungszahlen in 2020 ist in 2021 wieder ein leichter Anstieg festzustellen. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. Danach wurden für die AOK-versicherten Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren insgesamt 26.705 Rezepte ausgestellt, im Vorjahr waren es 26.339 Verordnungen. „Bis vor etwa 20 Jahren waren Hormone populär, um Begleiterscheinungen der Wechseljahre zu mindern. Nachdem aber die Risiken einer Hormonersatztherapie in wissenschaftlichen Studien immer wieder belegt wurden, war ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Bei vielen Frauen sind die Beschwerden nicht so stark, dass eine Behandlung erfolgen muss. Sind Frauen aber von starken Beschwerden betroffen, so kann eine Hormontherapie helfen, die Symptome zu lindern.

Die neue S 3-Leitlinie aus dem Jahre 2020 empfiehlt, dass bei der Hormontherapie für jede einzelne Frau in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt oder Ärztin Nutzen und Risiko gegeneinander abgewogen werden sollen. Denn einerseits können Hormonpräparate das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombosen erhöhen. Andererseits kann eine Therapie mit Östrogen und Gestagen aber auch Begleiterscheinungen der Wechseljahre deutlich reduzieren und damit die Lebensqualität erhöhen.

Gemeinsam mit dem Arzt sollten die Vor- und Nachteile abgewogen und Alternativen besprochen werden. „Eine Änderung des Lebensstils kann die Begleiterscheinungen in den Wechseljahren lindern“, so Wunsch. Eine reizfreie Ernährung, wenig Alkohol und Kaffee, der Verzicht auf sehr heiße Speisen und Getränke, wenig Stress und Entspannungstechniken können bei Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Unruhe helfen. Sport und Bewegung allgemein tragen dazu bei, dass sich Frauen trotz Wechseljahresbeschwerden insgesamt wohler fühlen, gesünder bleiben und ihr Gewicht besser halten. Dabei können die Präventionsangebote der AOK Nord-West rund um gesunde Ernährung, Bewegung, Nichtrauchen und Entspannung helfen. Neben den qualitätsgesicherten, mehrwöchigen Gruppen-Angeboten in Präsenzform stehen auch Möglichkeiten im Online-Bereich auf dem Programm, die noch einmal deutlich erweitert wurden. Die internetbasierten Programme bieten 100 Prozent Flexibilität und notwendige Sicherheit. Alle Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Kunden. Die Kurse werden von qualifizierten Fachkräften geleitet. Das neue Kursprogramm ist in allen AOK-Kundencentern erhältlich oder im Internet unter aok.de/nw abrufbar.

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