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Podiumsdiskussion zur Landtagswahl am MDG

v.l.n.r.: Dr. Stephan Lorenzen (AFD), Christopher Vogt (FDP), Rasmus Vöge (CDU), Lukas Kielau, Doro Siemers (SPD), Johann Prothmann und Susanne Baumann (Grüne). Foto: hfr
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Von Friederike Solterbeck

Mölln. Am 8. Mai findet in Schleswig-Holstein die Landtagswahl statt. Zu diesem Anlass fand am 22. April am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln eine Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidaten des Wahlkreises Lauenburg-Nord (WK 34) statt. Organisiert wurde diese von den Schülerinnen und Schülern des WiPo-Profils des elften Jahrgangs.

Der erste Schritt der Organisation bestand darin die Kandidatinnen und Kandidaten der bereits im Landtag vorhandenen Parteien einzuladen. Mit Ausnahme des SSWs sagten alle Kandidaten zu. Erwartet wurden demnach Susanne Baumann (Grüne), Dorothea Siemers (SPD), Rasmus Vöge (CDU), Christopher Vogt (FDP) und Dr. Stephan Lorenzen (AfD). Sie waren sehr erfreut über die Einladung, da das MDG das einzige Gymnasium des Wahlkreises war, die eine Podiumsdiskussion veranstaltete. Des Weiteren organisierte das WiPo-Profil den Aufbau der Bühne, der Technik und Sitzmöglichkeiten für das Publikum bestehend aus dem zehnten und elften Jahrgang der MDGs. Für die thematische Vorbereitung wurden vier Hauptthemen ausgewählt und in Kleingruppen erarbeitet. Daraus ergaben sich diverse Fragen, die den Kandidaten gestellt werden sollten.

Die Moderation der 90-minütigen Podiumsdiskussion übernahmen Lukas Kielau und Johann Prothmann aus dem WiPo-Profil. Sie meisterten ihre Rolle souverän, indem sie die Kandidaten durch die verschiedenen Inhalte führten.

Begonnen wurde mit einer kurzen Vorstellungsrunde. Die Kandidaten hatten je 60 Sekunden Zeit um sich vorzustellen. Bei Überschreitung dieser Zeitvorgabe, wurden sie durch die Moderatoren unterbrochen, denn der Zeitplan musste eingehalten werden.

Den ersten Schwerpunkt bildete das Thema Bildung, welches die Schüler natürlich direkt betrifft. Die erste Frage richtete sich an alle Kandidaten und beschäftigte sich damit, wie die Lernrückstände der Corona-Pandemie ausgeglichen werden könnten. In diesem Fall waren sich alle Kandidaten relativ einig, dass es mehr Lehrkräfte geben müsse und die Digitalisierung stärker gefördert werden solle. Außerdem müsse die politische Bildung gefördert werden. Daraufhin wurden noch spezifische Fragen, an einzelne Kandidaten gerichtet, gestellt.

Die nächsten Themen bildeten Umwelt und Klima. Auch hier wurden Fragen gezielt an die Kandidaten gestellt. Dabei handelte es sich um die klimaneutrale Modernisierung der Kommunen, die Entwicklung der Landwirtschaft, sowie den Ausbau des ÖPNV und der E-Mobilität. Anschließend richtete sich die Frage nach der Energiewende in Schleswig-Holstein wieder an alle. Auch in diesem Fall sahen die meisten Kandidaten die Förderung von E-Mobilität und Wasserstoff, sowie die Schaffung größerer Anreize beim Windradausbau als ausschlaggebend.

Im Anschluss an diesen Themenblock fand die erste Abstimmungsrunde statt. Dafür wurden bereits im Voraus Zettel mit QR-Codes auf den Plätzen verteilen. Diese konnten die Schüler mit ihren Handys einscannen und so darüber abstimmen, welcher Kandidat oder welche Kandidatin sie bisher am meisten überzeugt hatte. Das beste Ergebnis erzielte Vogt (FDP) mit 41,7 % mit großem Abstand gefolgt von Baumann mit 22,8 % (Grüne), sowie Siemers (SPD) mit 20 %. Vöge (CDU) hingegen erhielt 9,6 % der Stimmen und Lorenzen (AFD) circa 3 %.

Der ÖNVP bildete den nächsten thematischen Schwerpunkt. Diskutiert wurden hier vor allem die vielseitigen Möglichkeiten diesen im ländlichen Raum auszubauen. Außerdem wurde das 365-Tage-Ticket thematisiert und die Frage, wie man die Kosten an der Teilnahme des ÖPNV gestalten könne. Zum Abschluss des Themas sollten alle Kandidaten einen prägnanten Satz zu der Weiterentwicklung der Infrastruktur formulieren.

Darauf folgten die Themen Arbeit und Soziales. Im Bezug auf diese Themen traten große Meinungsverschiedenheiten auf, was eine mögliche Mietpreisbremse, weiteren Wohnungsbau sowie Wohnformen generell angeht. In Reaktion auf das Thema Pflege ergab sich die Frage nach einem verpflichtenden sozialen Dienst für junge Menschen. Auch in diesem Fall ergaben sich große Differenzen in Anbetracht der fünf Standpunkte. Beispielsweise Lorenzen (AFD) und Vöge (CDU) sprachen sie für eine Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Baumann (Grüne) forderte ein verpflichtendes soziales Jahr. Vogt (FDP) und Siemers (SPD) hingegen sprachen von einer attraktiveren Gestaltung dieser sozialen Dienste, lehnten eine Pflicht jedoch ab.

Im weiteren Verlauf wurde die Kandidaten die Möglichkeit gegeben sich gegenseitig Fragen zu stellen, die hauptsächlich von möglichen Koalitionen sowie dem Klimaschutz handelten.

Anschließend fand noch die Blitz-Fragerunde statt. Jeder Kandidat hatte eine grüne (Zustimmung) und eine rote Karte (Ablehnung), die er oder sie nach oben halten mussten. Auf Fragen wie die Mietpreisbremse, die Aufrüstung der Bundeswehr oder die Legalisierung von Cannabis mussten sie so schnell wie möglich reagieren.

Am Ende ergab sich noch eine offene Fragerunde, in der die Schüler aus dem Publikum noch Fragen stellen konnten.

Zuletzt hatten die Kandidaten noch einmal je 60 Sekunden Zeit, um ihren abschließenden Standpunt zu vertreten.

Die endgültige Abstimmung des Publikums viel mit 38 % erneut zu Gunsten von Vogt (FDP) aus. Jedoch dicht gefolgt von Siemers (SPD) mit 36,4 %. Baumann (Grüne) erreichte 14,7 %, Vöge (CDU) 7 % und Lorenzen (AFD) bei ungefähr 2 %.

Letztendlich war sowohl die Organisation sowie natürlich die Durchführung der Podiumsdiskussion sehr interessant und vielseitig. Durch die abwechslungsreiche Gestaltung wurde das Publikum miteinbezogen und hoffentlich das politische Interesse sowie die Motivation, selber wählen zu gehen, gesteigert.

Wolfgang

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