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Arbeitslosenquote sinkt mit 4,7 Prozent auf zweitniedrigsten Aprilwert

Foto: W. Reichenbächer
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Stellenbestand nimmt zu und steigt auf neuen Höchstwert

 

(LOZ). Seit dem Jahreswechsel ist die Arbeitslosenquote im Kreis Herzogtum Lauenburg beständig gesunken. Dies hat sich auch im April fortgesetzt. 88 arbeitslose Menschen weniger als im März lassen die Quote erneut um 0,1 Prozentpunkt zurückgehen. Die Zahl arbeitsloser Menschen beträgt im April 5.053 und die aktuelle Arbeitslosenquote liegt damit bei 4,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren noch 5.910 Menschen und damit 857 mehr arbeitslos. Die Quote lag seinerzeit bei 5,6 Prozent.

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„Auch im April hält der Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt im Herzogtum an. Mit 4,7 Prozent haben wir aktuell die zweitniedrigste Quote in einem Monat April seit Erhebung der Arbeitslosenquoten auf Kreisebene 1998. Nur im Jahr 2019 lag sie mit 4,6 Prozent noch darunter. Die Corona-Erholung setzt sich fort und der Krieg in der Ukraine macht sich in den Daten zum Arbeitsmarkt weiterhin nicht bemerkbar. Bislang haben sich kaum geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei uns gemeldet. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass ihre Zahl spätestens ab Juni zunehmen wird, wenn sie von den Jobcentern Leistungen aus der Grundsicherung erhalten und dort betreut werden“, sagt Grit Behrens, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten für den Kreis Herzogtum Lauenburg. „Die Unternehmen haben uns wieder so viele neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet, dass unser Stellenbestand mit 1.692 auf einen neuen Höchststand gestiegen ist. Die Zahl der vakanten Stellen wächst nach einer kurzen Unterbrechung zum Jahreswechsel deutlich an. Ich schaue von daher auch im April weiterhin auf einen stabilen und aufnahmefähigen Arbeitsmarkt im Kreis.“

Sozialversicherungspflichtige Stellen

Mit den aktuell 1.692 sozialversicherungspflichtigen Stellen sind im Kreis Herzogtum Lauenburg 118 oder 7,5 Prozent mehr als im Vormonat vakant. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind aktuell 396 Stellen mehr zu besetzen, ein Plus von 30,6 Prozent. Im April sind 384 neue Stellen hinzugekommen.

Den größten Personalbedarf gibt es im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens mit insgesamt 286 vakanten Stellen, gefolgt von der Arbeitnehmerüberlassung mit 236, dem Baugewerbe mit 207 Vakanzen und dem verarbeitenden Gewerbe mit 160 zu besetzenden Stellen.

„Wir haben bislang keine Anzeichen dafür, dass sich der Konflikt in der Ukraine auf den Stellenmarkt auswirkt. In nahezu allen Wirtschaftsbereichen ist der Stellenbestand konstant geblieben oder hat sogar zugenommen. Der Personal- und Fachkräftebedarf in den Lauenburgischen Unternehmen hält weiter an“, erklärt Behrens.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Im Kreis Herzogtum Lauenburg beträgt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell 6.478. Die Unterbeschäftigungsquote liegt jetzt bei sechs Prozent und ist damit ebenfalls um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat gesunken. Im April des Vorjahres lag sie noch bei 6,9 Prozent“, so Behrens.

Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen und in Arbeitsgelegenheiten oder Arbeitsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, sowie geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.

Kurzarbeit

Im April* haben neun Betriebe aus dem Herzogtum neu Kurzarbeit angezeigt und erwarten bei 56 Beschäftigten einen Arbeitsausfall. Im Vormonatszeitraum registrierte die Arbeitsagentur zehn Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 31 Mitarbeitende, im Februar waren es 21 Anzeigen für 416 Beschäftigte.

*bis zum 27. April 2022

„Die Zahl neuer Anzeigen auf Kurzarbeit ist weiter zurückgegangen. Das ist ein positives Zeichen, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen sind“, so die operative Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. „Die Unsicherheiten im Hinblick auf den Ukrainekonflikt und dessen Auswirkungen bestehen natürlich fort. Insoweit ist es wichtig, dass die bis zum 30. Juni dieses Jahres verlängerten Sonderregelungen zum Kurzarbeitergeld die Beschäftigung in den Unternehmen sichern und eine gewisse Planungssicherheit bieten, auch wenn die Zahl neu hinzukommender Anzeigen auf Kurzarbeit im Augenblick eher gering ist.“

Die aktuell verfügbaren hochgerechneten Daten zum tatsächlichen Umfang der Kurzarbeit im Kreis Herzogtum Lauenburg liegen für den Monat November 2021 vor. „Seinerzeit wurde in 185 Betrieben kurzgearbeitet und insgesamt 558 Beschäftigte waren von einem Arbeitsausfall betroffen“, berichtet Behrens. Den Höchststand der Kurzarbeit gab es kurz nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie im April 2020, als in rund 1.100 Lauenburgischen Unternehmen fast 7.000 Beschäftigte von Arbeitsausfällen betroffen waren.

Wolfgang

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