Notarztversorgung Ratzeburg und Mölln doch nicht sichergestellt?

Foto: hfr
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Freie Wähler: UKSH fehlen Notärzte!

 

(LOZ). „Wie bekannt und von uns Freien Wählern oft genug kritisiert, hat der Kreis Herzogtum Lauenburg unter Führung des Landrates Herr Dr. Christoph Mager (CDU) entschieden, die notärztliche Besetzung der Notarztwachen Ratzeburg und Mölln ab 1. Januar kommenden Jahres an das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) Lübeck zu vergeben. Das UKSH hatte sich als einziges auf die öffentliche Ausschreibung des Kreises beworben. Das regionale DRK-Krankenhaus Ratzeburg und der Notärzteverein Herzogtum Lauenburg e.V. sind nicht mehr an der notärztlichen Versorgung beteiligt. Kolportiert wurde nebst einer „verbesserten Qualität“ die große Personaldecke des UKSH Lübeck – es seien dort sehr viele bisher nicht notärztlich tätige, aber qualifizierte Ärzte für die Besetzung der Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF) Mölln und Ratzeburg vorhanden“, sagt Sandra Runge, Vorsitzende der Freien Wähler Herzogtum Lauenburg.

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Runge weiter: „Nun erschien sowohl im Deutschen Ärzteblatt vom 5. November als auch online eine Stellenanzeige des UKSH. Gesucht werden Assistenzärzte/Fachärzte für Anästhesiologie für den Standort Lübeck „aufgrund der Erweiterung der Aufgaben im Bereich der Notfallmedizin.“ Insider berichten von 13 bis 18 fehlenden ausgebildeten Notärzten im UKSH Lübeck, um die Wachen Mölln und Ratzeburg ab 1. Januar besetzen zu können. Hier werden wieder einmal Fragen aufgeworfen:

  • Wie gedenkt das UKSH Lübeck in nur zwei Monaten in Zeiten des Ärztemangels so viele ausgebildete Notärzte auf dem Arbeitsmarkt zu finden?
  • Plant das UKSH lt. Stellenausschreibung Assistenzärzte, also Nicht-Fachärzte, abzuordern, obwohl lt. Vergabebedingungen nur Fachärzte auf dem NEF eingesetzt werden dürfen?
  • War dem UKSH schon vor der Bewerbung und dem Zuschlag die nicht ausreichende Personaldecke bekannt?
  • War die nicht ausreichende Personalausstattung des UKSH dem Kreis Herzogtum Lauenburg vor der Vergabe bekannt? Wenn dem so war – wieso erfolgte dennoch der Zuschlag an das UKSH?
  • Warum hat das UKSH vor der Bewerbung auf die Ausschreibung nicht das Gespräch mit dem bisherigen Anbieter DRK-Krankenhaus Ratzeburg gesucht, das immerhin akademisches Lehrkrankenhaus und einer der großen Zuweiser des UKSH ist?
  • Wie gedenken das UKSH und der Kreis unter diesen Umständen die durchgehende 24/7-Notarztversorgung an den Standorten Mölln und Ratzeburg sicherzustellen? Dies v.a. unter Berücksichtigung der Tatsache, dass das UKSH seine Notärzte nur in 12 Stunden-Schichten einsetzen soll (was ein Zuschlagsgrund war).

Eine an Merkwürdigkeiten und fragwürdigen Entscheidungen schon reiche Vergabe wird um ein weiteres Kapitel ergänzt. Immer stärker drängt sich der Eindruck auf, dass wirklich nur politische Gründe hinter der Neuvergabe der Notarztbesetzung und der Zerschlagung der funktionierenden Strukturen stehen. Wir Freie Wähler fordern endlich völlige Transparenz in dieser Angelegenheit. Und besonders fordern wir die Oppositionsparteien im Kreistag SPD und FDP auf, endlich ihre Zurückhaltung aufzugeben und eine Aufarbeitung aller Vorgänge rund um die Rettungsdienst- und Notarztausschreibung in die Wege zu leiten.“

Wolfgang

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