Themenseiten

LWG will ärztliche Versorgung in Lauenburg sichern:

Foto: hfr
Pin It

Treffen mit Ärzten und Kassenärztlicher Vereinigung brachte alarmierende Erkenntnisse

 

Lauenburg (LOZ). Viele Lauenburger haben Schwierigkeiten einen Hausarzt zu finden – und müssen lange auf einen Termin beim Facharzt warten. Ein Trend der sich zukünftig aufgrund des demografischen Wandels eher noch verstärken dürfte.

Werbung

Die Lauenburger Wählergemeinschaft (LWG) hat sich deshalb bereits im Januar von einem Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) über die aktuelle Situation der haus- und fachärztlichen Versorgung im Stadtgebiet informiert. Die KVSH ist für die Vergabe der Arztsitze in den einzelnen Planbereichen zuständig. In der Vergangenen Woche hatte die LWG alle in Lauenburg ansässigen Ärzte zu einem „Runden Tisch“ eingeladen, an dem auch Vertreter der Stadt teilnahmen.

Zurzeit sind in Lauenburg 10,25 Hausarztstellen besetzt, was einem Versorgungsgrad von 90,8 Prozent im gesamten Planbereich entspricht. „Die Situation ist also durchaus angespannt was schon dadurch deutlich wird, dass sich im Planbereich (zudem auch Geestacht gehört) noch 11 weitere Hausärzte niederlassen könnten“, stellt LWG-Vorsitzende Ulrike Köller fest. Besser sieht es bei den Fachärzten aus, von denen acht in Lauenburg ansässig sind. Hier beträgt der Versorgungsgrad im Planbereich sogar 110 Prozent.

Etwa 40 Prozent der Hausärzte im Planbereich sind über 60 Jahre und dürften somit in absehbarer Zeit aus dem Berufsleben ausscheiden. Nachwuchs in ausreichendem Maß ist kaum in Sicht, da die Anzahl der Medizinstudienplätze in den letzten Jahren nicht nennenswert erhöht wurde. Dabei sind jetzt schon viele Ärzte aufgrund hoher Arbeitsbelastung und schlechter bundespolitischer Rahmenbedingungen am Limit. Auch zieht es viele Ärzte eher in die großen Zentren, als in den kleinstädtisch-ländlichen Raum. Zudem hat sich das Berufsverständnis bei den Nachwuchsmedizinern gewandelt. Der Trend geht eindeutig weg von der eigenen Praxis mit vielen Überstunden und wirtschaftlichen Risiken hin zur Teampraxis mit Teilzeitmodellen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Um trotz der schwierigen Situation neue Mediziner nach Lauenburg zu locken wünschen sich sowohl die Ärzte als auch der Vertreter der KVSH eine attraktive Infrastruktur und äußerten dazu auch bereits konkrete Vorschläge. Diese will die LWG mit den Bürgern in einer öffentlichen Veranstaltung am 16. März diskutieren.

„Für uns als LWG hat eine engmaschige medizinische Versorgung in Lauenburg absolute Priorität. Diese bei steigenden Einwohnerzahlen auch in Zukunft sicherzustellen ist eine erhebliche Herausforderung, der wir uns aktiv stellen müssen“, so der Fraktionsvorsitzende Niclas Fischer abschließend.

Wolfgang

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.