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Einigung im Tarifkonflikt mit den Ländern: 2,8 Prozent plus 1.300 Euro steuerfreie Zahlung und mehr Geld im Gesundheitsbereich

Foto: hfr
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(LOZ). Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di Nord) begrüßt, dass nach schwierigen Verhandlungen und trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein Kompromiss im Konflikt mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) in der Tarif- und Besoldungsrunde gefunden wurde.

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Die Tarifbeschäftigten der Länder in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erhalten Anfang kommenden Jahres eine steuerfreie Zahlung nach den Corona-Regelungen in Höhe von 1.300 Euro. Auszubildende, Praktikanten und Studierende erhalten zur gleichen Zeit 650 Euro steuerfrei.

Am 1. Dezember 2022 werden die Entgelte um 2,8 Prozent erhöht.

Die Entgelte von Auszubildenden, Praktikanten und Studierenden werden ab Dezember 2022 um 50 Euro bzw. um 70 Euro im Gesundheitswesen angehoben. Die Übernahmeregelung für Auszubildende wird wieder in Kraft gesetzt.

Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

„Angesichts der schwierigen Rahmenbedingungen werten wir das Ergebnis als einen in weiten Teilen gelungenen Kompromiss für die Menschen im öffentlichen Dienst. Insbesondere die Einkommenszuwächse für Beschäftigte im Gesundheitswesen sind ein wichtiger Schritt für die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen“, so Susanne Schöttke, Leiterin des ver.di Landesbezirks Nord.

„Ein wesentlicher Erfolg für ver.di ist die Abwehr der massiven Angriffe der Länderarbeitgeber auf die Eingruppierungsregeln, die die Arbeitgeber immer wieder fordern. Es wird in den nächsten Jahren darauf ankommen, die Mobilisierung der Beschäftigten zu steigern, um auch in Zukunft standhaft bleiben zu können. Der öffentliche Dienst ist mehr als nur der Gesundheitsbereich, der diese Tarifrunde maßgeblich bewegt hat“, so die Gewerkschafterin weiter.

Die vielfältigen Streikaktivitäten im Gesundheitsbereich im Norden haben zu spürbaren Erhöhungen der Zulagen ab 1. Januar 2022 geführt. Beispielsweise wird in den Unikliniken die Intensiv- und Infektionszulage von 90 auf 150 Euro erhöht und steigt damit um bis zu 67 Prozent. Das Tarifergebnis bringt beispielsweise für eine Intensivpflegekraft eine durchschnittliche monatliche Einkommenssteigerung von 230 Euro, für Physiotherapeuten von durchschnittlich mehr als 180 Euro und für Beschäftigte in Laborberufen ebenfalls von mehr als 220 Euro. Hinzu kommt jeweils noch die einmalige steuerfreie Zahlung von 1.300 Euro.

Vereinbart wurde zudem, dass zwischen TdL und ver.di Gespräche zu den Arbeitsbedingungen für studentisch Beschäftigte an Hochschulen aufgenommen werden. Basis dafür soll eine gemeinsame Bestandsaufnahme sein.

Der Abschluss gilt für rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigte (940.000 Vollzeitstellen) und 48.000 Auszubildende im öffentlichen Dienst der Länder (außer Hessen).

Die Arbeitgeber sagten zu, das Tarifergebnis zeit- und inhaltsgleich auf die 1,2 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie rund 880.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Länder sowie 175.000 Beamtinnen und Beamte und 120.000 Versorgungsempfänger im Bereich der Kommunen zu übertragen.

Der Abschluss gilt in Schleswig-Holstein für rund 30.000 Arbeitnehmer und 43.000 Beamte. In Mecklenburg-Vorpommern für rund 29.000 Arbeitnehmer und 15.000 Beamte.

Wolfgang

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