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Geburtshilfe des DRK-Krankenhauses Ratzeburg schließt: Freie Wähler fordern kleinere Krankenhäuser zu erhalten und zu unterstützen

Foto: hfr
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Ratzeburg (LOZ). Mit großem Bedauern nehmen die Freie Wähler Herzogtum Lauenburg die Schließung der geburtshilflichen Abteilung des DRK-Krankenhauses Ratzeburg zur Kenntnis. „Für die Menschen in der Region ist dies ein großer Verlust“, sagt Sandra Runge, Erste Vorsitzende der Kreisvereinigung. „Als Mutter von zwei Kindern bedrückt es mich, dass immer mehr Geburtshilfen in den Krankenhäusern geschlossen werden.“ Die werdenden Mütter müssen nun leider längere Anfahrtswege zur nächsten Geburtsklinik auf sich nehmen.

Die Gründe für die Schließung hat das DRK-Krankenhaus in seiner Pressemitteilung nachvollziehbar erklärt. Die Schwierigkeit, auf dem Arbeitsmarkt qualifiziertes Personal zu finden, gilt für viele Unternehmen. Und dass bei stetig sinkenden Fallzahlen irgendwann die praktische Erfahrung des medizinischen Personals nicht mehr ausreichen könnte, um eine Notfallsituation adäquat zu beherrschen, ist auch evident. „Es spricht für das Krankenhaus, diesen wenn auch schmerzhaften Schritt zu unternehmen, bevor etwas passiert“, gibt Sandra Runge zu.

Die Schließung der Geburtshilfe in Ratzeburg ist aber nur ein Beispiel einer sich verändernden Kliniklandschaft und eines sich wandelnden Gesundheitssystems. Eines Systems, das nach Meinung der Freie Wähler nicht immer die Interessen der Patientinnen und Patienten an allererste Stelle setzt. Torsten Egge, Stlv. Vorsitzender der Freie Wähler im Herzogtum und selbst alteingesessener Ratzeburger Bürger, sieht sowohl die Kommunal- als auch die Landespolitik am Zug: „Stadt, Kreis und Land müssen sich im Klaren sein, was sie an den kleinen Grund- und Regelkrankenhäusern vor Ort haben. Vor allem muss sich die Politik zusammen mit den Kostenträgern endlich einig werden, was sie will: Sollen die kleinen Kliniken zunehmend geschlossen und alle Patienten in die großen Klinikzentren geschickt werden? Was zu langen Anfahrtswegen für die betroffenen Menschen und Bettennot führt? Oder sollten nicht die Krankenhäuser vor Ort mit ihrer Basisversorgung erhalten bleiben und dahingehend auch gefördert werden?“ Schließen die ersten Abteilungen von kleineren Krankenhäusern oder erleiden sie andere Einbußen, z.B. auch den Verlust der Notarztwagenbesetzung, führt dies zu sinkenden Fallzahlen, sinkenden Erlösen und damit irgendwann zum wirtschaftlichen Ruin. „Wir fordern den Kreis auf, sich auf Landesebene für eine bessere finanzielle Ausstattung der Kliniken stark zu machen. Das Land muss seinen gesetzlich verankerten Investitionsverpflichtungen für die Krankenhäuser endlich nachkommen“, so Torsten Egge.

Die Freie Wähler setzen sich für den Erhalt der Grund- und Regelkrankenhäuser vor Ort im Sinne der wohnortnahen Versorgung der Menschen ein. Ein rein zentrumszentriertes Krankenhauswesen lehnen die Freie Wähler ab. Gerade die Corona-Pandemie zeigt eindrücklich, wie wichtig die Bettenkapazitäten der kleineren Kliniken in so einer Lage sind. Eine bessere Vernetzung der kleineren Krankenhäuser mit dem nächsten Zentrum, auch EDV-basiert, sollte gefördert und gefordert werden – zum Wohle der Patientinnen und Patienten.

Wolfgang

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