Mahnwache vor dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Foto: hfr
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„Herr Minister, wir müssen reden!“

 

(LOZ). Lauter Gesang, Musik und verschiedene Ansprachen begleiteten die Mahnwache von Mitgliedern der windkraftkritischen Landesverbände aus Schleswig-Holstein und Brandenburg vor dem Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es waren keine freundlichen Grüße aus der Heimat, die dem ehemaligen Schleswig-Holsteinischen Ministerpräsidenten da entgegenschallten.

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„Robert Habeck, Robert Habeck, schläfst Du noch? Hörst Du nicht das Windrad? WUMM WUMM WUMM!

Anlass für diese Aktion waren die Ausführungen des Bundeswirtschaftsministers zu seinem Klimaschutz-Sofortprogramm am 11. Januar. Minister Habeck hatte - angesprochen auf die angekündigten Zumutungen durch den massiven geplanten Windkraftausbau - die tatsächlichen Probleme der Windparkanwohner auf Beeinträchtigungen „beim Spaziergang mit Waldi“ reduziert. Aus Sicht der Betroffenen eine respektlose Bagatellisierung.

Auch die Behauptung Habecks, die Menschen würden die ganzen technischen Zahlen, auf denen sein Windkraftzubauprojekt basiert, nicht so richtig verstehen und man müsse das alles auf ein „küchentischtaugliches Niveau herunterbrechen“, damit sie das verstehen, ist unnötig überheblich. Es sind nämlich gerade die bei den Landesverbänden von Vernunftkraft engagierten Menschen, die sich mit der Sammlung und der fundierten Aufbereitung der öffentlichen Daten zur Energiepolitik hervortun, so die Teilnehmer der Mahnwache.

Vernunftkraft Schleswig-Holstein präsentierte vor dem Ministerium anhand einer Darstellung der schleswig-holsteinischen Windkraftflächen mit Beeinträchtigungsbereich das zukünftige Szenario für ganz Deutschland bei Realisierung von 2 Prozent der Landesfläche für Windkraft bundesweit:

„Über 50 Prozent des ganzen Landes werden in weniger als drei Kilometer Entfernung von einem Windindustriegebiet sein. Realistisch betrachtet wird nicht viel Fläche bleiben, die als „frei von Windkraft“ zu bezeichnen wäre. Die Behauptung von Minister Habeck, 98 Prozent der Landesflächen bleiben frei von Windkraft ist damit ad absurdum geführt.

Zu Recht stellt sich die Frage: Wo bleibt noch Platz für den Menschen? Für die Tiere? Für die unzerschnittenen Lebensräume? Für die Wälder, die Moore? Und wozu die ganzen Umwelt- und Naturschutzprogramme, die Deutschland zum Teil auch im Rahmen europäischer Umweltschutzstrategien angestoßen und durchgeführt hat?

Wir nehmen zur Kenntnis, dass Herr Minister Habeck, heute wieder einmal keine Zeit für die Fragen der Anwohner von Windindustriegebieten hatte“, sagt Dr. Susanne Kirchhof, die erste Vorsitzende von Vernunftkraft-SH und fügt hinzu: „Wer anderen Menschen riesige donnernde Rotoren vor die Schlafzimmerfenster bauen lässt, der darf sich vor einer direkten Begegnung mit diesen Menschen nicht drücken. Der darf nicht immer andere vorschicken.“

„Vernunftkraft Schleswig-Holstein steht zusammen mit den anderen Landesverbänden der windkraftkritischen Bürgerinitiativen der Bundesinitiative Minister Habeck trotzdem nach wie vor gerne auch für einen vernünftigen Austausch über eine kritische und wissenschaftlich basierte Quantifizierung von Nutzen und zu erwartenden Schäden durch den angekündigten Windkraftausbau zur Verfügung.“

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