(LOZ). Vom 9. bis 13. Juli fand in Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) ein Musikfestival statt, bei dem rund 200.000 Besucher erwartet wurden. Beamte der Polizeidirektion Ratzeburg, führten anlässlich dieser Veranstaltung An- und Abreisekontrollen auf der Bundesautobahn 24 durch und stellte dabei zahlreiche Ordnungswidrigkeiten und Straftaten fest.
Am 9. Juli kontrollierten die Einsatzkräfte zwischen 12 und 19 Uhr die über die Bundesautobahn 24 anreisenden Festival-Gäste auf dem Parkplatz Hahnenkoppel und dem Rastplatz Gudow Süd. Am 13.Juli kamen die Beamten von 12 bis 19 Uhr und am 14. Juli von 12 bis 17.30 Uhr auf dem Rastplatz Gudow Nord für die Kontrolle des Abreiseverkehrs zum Einsatz. Fokussiert haben sich die erfahrenen Polizisten insbesondere auf die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit von Fahrzeugführern.
Insgesamt stellten die Beamten 39 Verkehrsteilnehmer fest, die im Verdacht stehen unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gefahren zu sein. Einer dieser Betroffenen hatte zusätzlich zum Betäubungsmittelkonsum vor Fahrtantritt noch Alkohol getrunken. Ein freiwilliger Atemalkoholtest ergab ein vorläufiges Ergebnis von 0,82 Promille. Die Beamten untersagten allen Betroffenen die Weiterfahrt und ordneten Blutprobenentnahmen an.
In sechs Fällen verfügten Verkehrsteilnehmer nicht über die erforderliche Fahrerlaubnis. Zwei Fahrzeugführer verstießen gegen die Vorschriften zur Ladungssicherung. Ein Verkehrsteilnehmer beförderte drei Kinder ohne vorschriftsmäßige Sicherung.
Zwei Fälle vom 9. Juli blieben den Beamten besonders in Erinnerung: Gegen 15 Uhr befuhr ein VW den Parkplatz Hahnenkoppel. Der Fahrer versuchte offenbar durch einen spontanen Spurwechsel, die Kontrollstelle zu umfahren. Durch das schnelle Handeln eines erfahrenen Beamten konnte der VW-Fahrer jedoch gestoppt werden. Sofort öffneten die vier Mitfahrer die Türen und flohen vor den Beamten. Schnell erkannten die Kontrollkräfte, warum die zwischen 24 und 28-jährigen Mitfahrer (zwei Männer und zwei Frauen) aus Niedersachsen sich absetzen wollten: Im Fahrzeug befanden sich diverse Betäubungsmittel und Konsumutensilien. Diese fanden die Einsatzkräfte bei einer Durchsuchung unter Beteiligung eines Rauschgiftspürhundes und beschlagnahmten sie. Der 28-jährige Fahrer aus Niedersachsen zeigte körperliche Auffälligkeiten und musste sich wegen des Verdachts des Fahrens unter Drogeneinfluss einer Blutprobenentnahme unterziehen. Im Laufe der Kontrolle kehrten die vier Mitfahrer zum Fahrzeug zurück. Die Beamten gewannen Hinweise, dass der 28-jährige deutsche Fahrer sowie ein 24-jähriger deutscher Mitfahrer Handel mit Betäubungsmitteln betreiben. Daher führten die Polizisten eine erkennungsdienstliche Behandlung beider Tatverdächtiger durch und stellten die Mobiltelefone sowie Bargeld im unteren vierstelligen Bereich sicher. Beiden Männern droht nun ein Strafverfahren.
Ein 28-jähriger Deutscher aus Niedersachsen befuhr am 9. Juli gegen 16 Uhr mit einem BMW mit Anhänger den Rastplatz Gudow Süd. Als er die Polizeibeamten wahrnahm, wechselte er plötzlich die Spur und wollte offenbar die Kontrollstelle umfahren. Die aufmerksamen Beamten bemerkten den Versuch jedoch und unterzogen den Niedersachsen einer Verkehrskontrolle. Dabei stellte sich heraus, dass der BMW-Fahrer nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis war. Aufgrund körperlicher Auffälligkeiten führten die Beamten einen Drogenvortest durch, welcher positiv ausfiel. Bei der Durchsuchung des Wagens fanden die Beamten Betäubungsmittel in nicht geringer Menge, welche nach derzeitigem Ermittlungsstand dem Fahrer und seinem 28-jährigen deutschen Beifahrer aus Niedersachsen zugeordnet werden konnten. Auch Utensilien zum Konsum und Verpackungsmaterial befanden sich im Fahrzeug. Die Drogen wurden beschlagnahmt und die Mobiltelefone der Männer sichergestellt. Die Beamten untersagten dem Fahrzeugführer die Weiterfahrt und leiteten gegen beide Männer ein Strafverfahren ein.
Das Ergebnis der Kontrollen zeigt, wie bedeutend die Überwachung des An- und Abreiseverkehrs derartiger Veranstaltungen ist. Die A24 spielt dabei als Reiseroute eine besondere Rolle. Die Beamten der Polizeidirektion Ratzeburg planen auch zukünftig ähnliche Kontrolltage, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.