Drei Tage in der KZ-Gedenkstätte Ahrensbök: Projektwoche der Gemeinschaftsschule zum Thema Nationalsozialismus

Das ehemalige Verwaltungsgebäude einer Zuckerfabrik wurde zwischen Oktober und Dezember 1933 als frühes Konzentrationslager genutzt. Durchschnittlich 50 bis 60 Menschen wurden hier gleichzeitig brutal misshandelt, gedemütigt und gefangen gehalten. Später wurde aus dem Gebäude u.a. eine Schule. Seit 2001 ist hier die Gedenkstätte Ahrensbök. Foto: Schülerzeitung "Sandes-News"
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Sandesneben (LOZ). 90 Jahre nach der Machtübertragung und 77 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz nutzten die Jahrgänge 9 und 10 der Gemeinschaftsschule Sandesneben die Projektwoche am Anfang des zweiten Halbjahres, um mehr über die zwölf Jahre zwischen 1933 und 1945 zu erfahren. Wie haben die Nationalsozialisten in kürzester Zeit ihre Macht gefestigt? Und was haben sie in den Konzentrationslagern den Menschen angetan?

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Für die über 150 Schüler stand bei dieser Projektwoche auch ein Besuch in der Gedenkstätte Ahrensbök, nördlich von Lübeck, auf dem Programm. Täglich fuhren jeweils zwei Klassen mit dem Reisebus von Sandesneben ins nur etwa eine Stunde entfernte ehemalige frühe Konzentrationslager. Vor Ort erfuhren sie von den Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern des Trägervereins, wie bereits 1933, in den Anfangstagen der Nazi-Herrschaft, Ostholstein zur „Probebühne des 3. Reichs“ wurde. Die Jugendlichen erfuhren auch, wie im Frühling 1945 der Todesmarsch von Auschwitz (im heutigen Polen) über die Konzentrationslager Mauthausen (Österreich), Dora-Mittelbau (im Harz) und Neuengamme (bei Hamburg) in Ahrensbök Station machte. In Workshops lernte sie Biographien von Tätern und Opfern kennen und erfuhren durch aufgezeichnete Zeitzeugenberichte und eigene Recherchen in der Ausstellung von den grausamen Lebens- und Arbeitsbedingungen im Konzentrationslager.

Nach dem Besuch der vergleichsweise kleinen KZ-Gedenkstätte hatten viele Jugendliche das Bedürfnis mehr zum Thema Nationalsozialismus zu erfahren, denn von der Lebenswirklichkeit der jungen Leute ist die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 letztlich genausoweit entfernt wie die Französische Revolution 1789 oder Varusschlacht zwischen den Germanen und Römern im Jahr 9 n.Chr..

Schulleiter Jan Rüder dankte vor allem der „Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten“, „ohne deren großzügige Unterstützung diese Besuche in der Gedenkstätte Ahrensbök nicht möglich gewesen wären.“


Gedenkstättenleiter Sebastian Sakautzki (re.) erarbeitet mit der 10d der Gemeinschaftsschule Sandesneben die Phasen der NS-Herrschaft. Foto: Schülerzeitung "Sandes-News"

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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