Verfahren wie vorgesehen eröffnet – Mehrere verbindliche Angebote sind eingegangen und werden nun geprüft
Geesthacht (LOZ). Am 1. Dezember hat das Amtsgericht Schwarzenbek den Anträgen der Krankenhaus Geesthacht GmbH und der Klinik für Geriatrie und Seniorenzentrum Geesthacht GmbH entsprochen und für beide Gesellschaften das Insolvenzverfahren eröffnet. Außerdem wurde – wie auch bereits in den vorläufigen Verfahren – die Eigenverwaltung angeordnet.
Damit bleiben Sanierungsgeschäftsführer Tobias Vaasen und der Generalhandlungsbevollmächtigte Rechtsanwalt Stefan Denkhaus (Partner in der Kanzlei BRL) wie geplant im Amt. Zum Sachwalter hat das Amtsgericht Schwarzenbek den bisherigen vorläufigen Sachwalter, Rechtsanwalt Andreas Romey, Partner in der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte, bestellt. Der Sachwalter begleitet die Eigenverwaltung und vertritt die Interessen der Gläubiger.
Im Investorenprozess für das Krankenhaus, die Geriatrie und das Seniorenzentrum haben inzwischen mehrere Investoren unterschiedlich zusammengesetzte verbindliche Angebote abgegeben. Diese werden nun von der Eigenverwaltung ausgewertet. Die Entscheidung über einen neuen Träger für die Einrichtungen wird im Laufe des Monats Dezember im Gläubigerausschuss fallen.
Das Medizinische Versorgungszentrum Geesthacht (MVZ) wird – wie in der vergangenen Woche berichtet – vom Krankenhaus Geesthacht aus dem Regelinsolvenzverfahren übernommen und in vollem Umfang weitergeführt. Das MVZ-Team zieht kurzfristig aus den derzeitigen Räumen in der Bergedorfer Straße zum Krankenhaus Geesthacht um. Für das MVZ hat das Amtsgericht Schwarzenbek Rechtsanwalt Andreas Romey als Insolvenzverwalter bestellt und das Verfahren ebenfalls eröffnet. Auf die medizinische Betreuung der 2.500 Patientinnen und Patienten pro Quartal im MVZ hat dieses rechtliche Verfahren keinerlei Auswirkung.
Wichtig zu wissen: Die Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg können sich wie gewohnt auf die Akut- und Notfallmedizin im Krankenhaus Geesthacht verlassen. Das gilt auch für alle anderen Abteilungen und Stationen während des Ende September gestarteten Verfahrens, in dessen Verlauf die Löhne und Gehälter des medizinischen, therapeutischen und pflegerischen Personals und damit der Betrieb gesichert sind. So stellt die Klinik rund um die Uhr die stationäre Versorgung in Geesthacht und den umliegenden Gemeinden sicher: Wie bisher wird die Notaufnahme von den Rettungsdiensten gleichberechtigt mit anderen Krankenhäusern der Region angefahren. Mit Start des kommenden Jahres soll zudem eine Kooperation mit dem Krankenhaus Boizenburg zur Besetzung des Notarzteinsatzfahrzeugs vor Ort beginnen.
Die Löhne und Gehälter der rund 720 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Krankenhäusern, der Altenpflege und des MVZ sind während des laufenden Verfahrens gesichert. Das Krankenhaus Geesthacht versorgt jährlich rund 10.000 stationäre sowie rund 20.000 ambulante Patienten, die Klinik für Geriatrie Geesthacht verfügt über 73 stationäre Betten und das Seniorenzentrum Geesthacht bietet 76 stationäre Pflegeplätze an.