Schwarzenbek. Klassenfahrten gehören für die Schüler zu den Höhepunkten ihres Schullebens. Am Gymnasium in Schwarzenbek sind zehn Klassenfahrten in diesem Kalenderjahr in Gefahr, weitere 5 im nächsten Schuljahr. Grund: Das vom Bildungsministerium zugewiesene Budget reicht angesichts der allgemeinen Kostensteigerungen nicht aus. Jetzt hat sich ein Arbeitskreis mit Eltern gebildet, der Spenden einwerben will.
„Ein Unding. Der Spaß auf den Klassenfahrten gehört zu den schönsten Erinnerungen meines Schülerinnenlebens“, sagt Stephanie Fischer von Mollard. Ihre beiden Töchter besuchen das Gymnasium in Schwarzenbek. Als Elternbeiratsvorsitzende hatte sie zuerst in der Schulkonferenz von dem Problem erfahren. Insgesamt fehlen für die nächsten zwei Jahre 6.500 Euro. Eine im April von Schulleiterin Birgit Roschlaub gestellte Nachforderung an das Bildungsministerium blieb bisher ohne Antwort, ebenso drei Schreiben an die Stadt Schwarzenbek. Jetzt hat sich der Förderverein des Gymnasiums bereit erklärt, in Vorleistung zu treten in der Hoffnung, dass die Vereinskasse durch Spenden wieder aufgefüllt wird. Insgesamt sind 400 Schüler aus 15 Klassen betroffen, darunter auch die Kennenlern-Fahrt der neuen Sextaner im Herbst nach Mölln.
Schulleiterin Birgit Roschlaub hat die Eltern in einem Schreiben Anfang Juli über die Problematik informiert. „Klassen- und Studienfahrten gehören zu einer erfolgreichen Schulzeit unbedingt dazu, doch das vom Land zugewiesene Budget ist deutlich zu niedrig, um alle geplanten Klassenfahrten umsetzen zu können“, heißt es. In diesem Schuljahr seien es zehn Klassenfahrten, in den nächsten Schuljahren werden es jährlich fünf sein, die nicht genehmigt werden könnten. „Bei weiterhin stark steigenden Schülerzahlen könnte die Finanzierungslücke künftig auch noch größer sein“, so Roschlaub.
Die Gründe sind vielfältig: Die Budgetzuweisung des Bildungsministeriums zur Finanzierung der Kosten für Lehrkräfte und sonstige Begleiter ist in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Die allgemeinen Kosten für Klassenfahrten sind durch die Inflation deutlich schneller gestiegen als die Budgetzuweisungen. Durch die Umstellung von G8 auf G9 wurde durch die Schulkonferenz eine weitere Klassenfahrt beschlossen. In den vergangenen Jahren sind coronabedingt Klassenfahrten ausgefallen, die jetzt nachgeholt werden sollen. Ein Verzicht auf Erstattung der Reisekosten durch Lehrkräfte und Begleiter sei gesetzlich nicht zulässig, könnten aber von Förderverein, Eltern oder Sponsoren übernommen werden, so Roschlaub.
Auf Initiative von Stephanie Fischer von Mollard ist die AG Klassenfahrt gegründet worden. Ideen zur Mittelbeschaffung zugunsten des Fördervereins gibt es schon, unter anderem die Bitte um Spenden. Der Aufruf geht an die Eltern der Schüler sowie alle Bürger und Institutionen, die den Schüler den Spaß der Klassenfahrt ermöglichen möchten. „Auch Kleinstbeträge sind willkommen“, so Fischer von Mollard. Spendenkonto: Förderverein Gymnasium Schwarzenbek. IBAN: DE12 2305 2750 0000 623792.
Von Silke Geercken