Kopfschmerz bei Kindern und Jugendlichen: Betroffene sollten Schmerzmittel nur nach ärztlicher Rücksprache nehmen

Es drückt, hämmert, pocht oder sticht im Schädel - schon Kinder und Jugendliche klagen über Kopfschmerzen. Foto: AOK/hfr
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(LOZ). Es drückt, hämmert, pocht oder sticht im Schädel - schon Kinder und Jugendliche klagen häufig über Kopfschmerzen. Meist verschwindet der Schmerz wieder von allein. Medikamente gegen Kopfschmerzen sollten Kinder jedoch nur nach ärztlicher Rücksprache bekommen, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch, denn:

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„Nicht jedes Medikament ist für junge Menschen geeignet und schon bei Kindern kann sich ein medikamentenbedingter Dauerkopfschmerz entwickeln, wenn sie regemäßig Schmerzmittel einnehmen." Medikamente gegen Fieber und Schmerzen sind nach Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen die am zweithäufigsten verordneten Arzneimittel für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren. Das belegt eine Auswertung der AOK NordWest. Danach wurden im Jahr 2020 im Kreis Herzogtum Lauenburg für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren insgesamt 3.964 Schmerz- und Fiebermittel verordnet.

Die Gründe für Kopfschmerzen sind vielfältig: „Sie können durch äußere Reize wie grelles Licht, abgestandene Luft, Lärm, Hitze mit hoher Luftfeuchtigkeit oder starke Gerüche ausgelöst werden. Aber auch Hunger, zu wenig Schlaf und Bewegung, zu häufiges Sitzen und Lernen in der falschen Körperhaltung, Stress oder Ängste sind Auslöser für Kopfschmerzen", erklärt Wunsch.

Treten Kopfschmerzen plötzlich auf, sind sehr stark oder mit heftigen Nackenschmerzen, Erbrechen, Seh- oder Sprachstörungen verbunden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das Gleiche gilt, wenn Kopfschmerzen länger als drei Tage andauern. „Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sollten immer ernst genommen werden. Wenn sie regelmäßig oder häufig auftreten oder die Kinder wegen Kopfschmerzen öfter in der Schule fehlen, sollten Eltern das ärztlich abklären lassen, bevor der Kopfschmerz chronisch wird", rät Wunsch.

Wenn Kinder oder Jugendliche zu Kopfschmerzen neigen, helfen oft schon einfache Maßnahmen zur Vorbeugung: zum Beispiel genug Trinken, viel Bewegung an der frischen Luft, regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten und ausreichende Ruhepausen. Eltern können zudem versuchen, den Stress für die Kinder zu reduzieren, indem sie für eine entspannte häusliche Atmosphäre sorgen und den Kindern Zeit für Entspannung und freies Spielen einräumen.

Um den Ursachen der Kopfschmerzen auf die Spur zu kommen, ist ein Kopfschmerz-Tagebuch hilfreich, in dem alle Informationen über Art, Stärke, Zeitpunkt und Dauer der Schmerzen notiert werden. Bei akuten Kopfschmerzen können Ruhe und Schlaf helfen, Erleichterung bringt auch ein kühles Tuch auf der Stirn oder - wenn das Kind das mag - etwas Pfefferminzöl auf Schläfe oder Stirn (nicht in Augennähe). Hierbei ist aber auf individuelle Unverträglichkeiten und Überempfindlichkeit zu achten, außerdem sollte Pfefferminzöl nicht bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet werden.

Einer Studie der Technischen Universität Dresden zufolge gaben rund 68 Prozent der knapp 3.000 befragten Kinder und Jugendlichen an, in den vergangenen drei Monaten unter Kopfschmerzen gelitten zu haben. Mädchen waren mit 73 Prozent häufiger betroffen als Jungen (63 Prozent), Jugendliche mehr als Kinder. Nach Angaben der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) haben bis zum 12. Lebensjahr sogar rund 90 Prozent der Jungen und Mädchen bereits Erfahrungen mit Kopfschmerzen, bis zu zwölf Prozent davon leiden unter Migräne.

Weitere Hinweise zur richtigen Medikamenteneinnahme unter www.aok.de Rubrik ‚Medizin und Versorgung‘.

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