Geesthacht (LOZ). Die Nachrichten aus Mali in den letzten Jahren waren alles andere als positiv: Islamistischer Terrorismus, Militärregierung und russische Söldner im Land sind die wiederkehrenden Themen. Der Abzug der im Rahmen der UN MINUSMA-Mission stationierten Bundeswehrsoldaten ist eine aktuelle Frage, leidenschaftlich und kontrovers diskutiert.
Neben der immer weiter erodierenden Sicherheitslage gibt es aber auch gute Nachrichten aus diesem westafrikanischen Land. Südlich der Stadt Sévaré entstand beim Dorf Sirakoro ein 32 Hektar großes Aufforstungsgebiet. Der Geesthachter Verein “Partnerschaft Afrika” hat mit seinen malischen Partnern dieses Projekt in den vergangenen zwei Jahren umgesetzt. Ziel war es eine Fläche mit einer Mischung aus lokalen trockenresistenten Bäumen und Büschen zu bepflanzen.
Wälder und Bäume tragen auf vielfältige Weise zur Ernährungssicherheit bei: mit Früchten, Brenn- und Bauholz sowie Einkommen für die Menschen bei der Bewirtschaftung. Unter den Bäumen wächst Gras, das als Viehfutter verwendet werden kann. Baumpflanzung gelten die als eine der effektivsten Möglichkeiten zur Speicherung von Kohlenstoff. Unter Bäumen ist es kühler, Wasser wird gespeichert und Böden vor Versteppung durch Sonne und Wind geschützt.
Bereits im Jahr 1999 war ein vergleichbares Projekt in Angriff genommen worden. Durch die instabile politische Situation ist dies jedoch in Vergessenheit geraten – unerlaubte Holzentnahme war die Folge. Das Areal verkam im Laufe der letzten Jahre.
Nach einer Bestandsaufnahme im Jahre 2020 entschloss man sich in Geesthacht der Bevölkerung in Sirakoro unter die Arme zu greifen und dem Projekt wieder Strahlkraft zu verleihen. Insgesamt wurden in zwei Jahren 31.000 Euro eingesetzt: Baumsetzlinge wurden lokal angezogen und verpflanzt, ein Brunnen gebohrt und mit Solarpumpe ausgerüstet, der Zaun repariert und erweitert sowie der verfestige Boden mit Hilfe eines Traktors aufgebrochen. Bei den handwerklichen Arbeiten halfen die jungen Dorfbewohner nach Kräften. Zu Beginn des Jahres 2023 waren die Arbeiten abgeschlossen. Eine Brigade des Dorfes hat sich vertraglich verpflichtet das Gebiet zu schützen.
„Die ursprünglich angesetzten Kosten von 36.000 Euro wurden unterboten – u. a. durch den Verzicht auf eine offizielle Eröffnungsveranstaltung. Die Sicherheitslage in der Region erlaubt keine Feiern“, bemerkt Dirk Steglich, Vorsitzender von „Partnerschaft Afrika“. „Wir freuen uns trotzdem für die Menschen in Mali und danken allen privaten Spendern und Unterstützern unseres Vereins sowie der Bingo-Projektförderung, die dieses Projekt finanziell unterstützt.“