Geesthacht (LOZ). Am Sonnabend, 2. April, veranstaltet von 14 bis circa 16 Uhr der Förderkreis Industriemuseum Geesthacht gemeinsam mit dem Helmholtz-Zentrum Hereon einen Historischen Spaziergang im Bereich des Helmholtz-Zentrums zum Thema „Hightech und Ruinen“. Treffpunkt ist die Pforte des Helmholtz-Zentrums. Es wird festes Schuhwerk wird empfohlen. Die Corona-Vorschriften sind zu beachten und eine Maske ist mitzubringen. Es muss ein tagesaktueller Test vorgelegt werden. Anmeldung bis zum 28. März per Mail an
Auf dem Gelände der ehemaligen Dynamitfabrik Krümmel/Geesthacht, im Bereich des Helmholtz-Zentrums Hereon, wird Reinhard Parchmann die Besucher zu verschiedenen Gebäuderesten der letzten Fabrikanlagen, gegründet von Alfred Nobel, führen. Dieses Gelände, das unmittelbar an das Kernkraftwerk Krümmel grenzt, vermittelt einen Einblick in die Zeit, als hier - bis zum Kriegsende 1945 - große Mengen verschiedener Sprengstoffe produziert wurden.
Aus Unterlagen der Archivsammlung von Karl Gruber konnte die Lage aller noch vorhandenen Gebäudereste rekonstruiert werden. Dabei wurden anhand von Originalplänen viele verborgene Überreste aufgefunden und dokumentiert.
Der Rundgang führt an verschiedenen Gebäuden vorbei, die mehrheitlich nach dem Krieg gesprengt wurden. Es sind jedoch noch vier Gebäude erhalten geblieben, wovon eines als sogenannter Schlingerstand zur Erprobung von Bauteilen des Frachtschiffes NS Otto Hahn unter Seefahrtbedingungen Verwendung fand. Ein Teil dieses Gebäudes wird heute von der Küstenforschung des Helmholtz-Zentrums genutzt.
Erhalten ist zudem der ehemalige Lokschuppen, ein Aufenthaltsraum und das Gebäude Nr. 735, das mit seiner Flachdachkonstruktion und dem Stahlbetonskelett ein typisches Bauwerk aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs ist.
Der Spaziergang wird von Mitarbeitern der Öffentlichkeitsarbeit des Helmholtz-Zentrums Hereon begleitet. Die Besucher erfahren, wie das Gelände heute für die aktuellen Schwerpunkte Klima, Küste und Technologie des Helmholtz-Zentrums genutzt wird.
Da die meisten Gebäuderuinen nicht oder nur bedingt zugänglich sind, haben sich in dem Waldgebiet rund um das Helmholtz-Zentrum verschiedene Tierarten angesiedelt, z. B. Fledermäuse und Wildschweine. Zudem hat sich nach Jahrzehnten die Natur wieder "ihr" Terrain zurückerobert, so dass im Sommer alle Ruinen unter einer großen grünen Decke aus Laub, Büschen und Gräsern verschwinden.
Update:
Der Spaziergang ist ausgebucht