Geesthacht (LOZ). Die Fraktionsvorsitzenden der Geesthachter Ratsversammlung Christin Ischdonat (CDU), Petra Burmeister (SPD), Ali Demirhan (Bündnis90/Grüne), Christoph Hinrichs (BfG), halten an ihrer Forderung fest, den Krankenhausstandort in Geesthacht als Einrichtung der Grund- und Regelversorgung mit Notfallversorgung, Geburtsklinik und Geriatrie zu erhalten. Der Verlust des Krankenhauses hätte gravierende Folgen für rund 100.000 Menschen in der Region, die auf eine wohnort-nahe, medizinische Versorgung angewiesen sind.
Das Geesthachter Krankenhaus hat eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung im Südosten Schleswig-Holsteins. Das Einzugsgebiet erstreckt sich von Lauenburg über Büchen und Schwarzenbek bis ins Amt Hohe Elbgeest. „Unser Krankenhaus heißt zwar Geesthachter Krankenhaus, ist aber ein unverzichtbares Versorgungszentrum für den gesamten Südkreis. Sein Verschwinden würde eine große Versorgungslücke hinterlassen.“ betonen die vier Fraktionsvorsitzenden.
Neben der Notfallversorgung und der Geburtsklinik, die noch vor 18 Monaten als notwendig in der Landesplanung eingestuft wurde, würden spezialisierte Angebote wie radiologische Leistungen sowie die gynäkologische Abteilung mit dem bundesweit ausgezeichneten Brustzentrum wegfallen. Auch die hausärztliche Anlaufstelle wäre betroffen, die außerhalb der Praxisöffnungszeiten eine große Bedeutung hat.
Die von der Landesregierung in der Sondersitzung des Sozialausschusses vorgebrachten Argumente, dass die Notfallversorgung im Südkreis auch ohne das Geesthachter Krankenhaus sichergestellt sei, überzeugen die Fraktionsvorsitzenden nicht. Sie kritisieren, dass wesentliche Aspekte der regionalen Versorgung vernachlässigt werden. „Die Wege zu den nächstgelegenen Krankenhäusern in Schleswig-Holstein, Hamburg oder Niedersachsen, wären deutlich länger und die öffentlichen Verkehrsanbindungen sind für viele Gemeinden des Kreises unzureichend. In einer älter werdenden Gesellschaft und für werdende Mütter seien kurze, schnelle Wege zu medizinischen Einrichtungen von großer Bedeutung.“
Zudem gehöre das Gebiet um Geesthacht zu den Wachstumsregionen des Landes. Der Erhalt und die Weiterentwicklung des Standorts sind daher umso wichtiger. Kooperationen mit der ansässigen Vamed-Klinik und einem international tätigen Laborunternehmen bieten zudem beste Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung.
Die Fraktionsvorsitzenden fordern von der Landesregierung eine aktive Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Träger und einem zukunftsfähigen Konzept als Geesthachter Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. „Das Land steht in der Pflicht, sich für den Erhalt dieser wichtigen Einrichtung im Südkreis einzusetzen. Auch wenn wir weit weg von Kiel sind, gehören Geesthacht und seine Region fest zu Schleswig-Holstein.“