Erste Interessenten haben sich bereits gemeldet
Geesthacht (LOZ). Die beiden vorläufigen Gläubigerausschüsse der Johanniter-Krankenhaus Geesthacht GmbH und der Johanniter Geriatrie und Seniorenzentrum Geesthacht GmbH haben den Start eines Investorenprozesses beschlossen. Gleichzeitig wurden der Sanierungsgeschäftsführer und Healthcare-Management-Experte Tobias Vaasen sowie der Generalhandlungsbevollmächtigte Rechtsanwalt Stefan Denkhaus beauftragt, ein wirtschaftliches Sanierungskonzept für das Krankenhaus und die ebenfalls im vorläufigen Insolvenzverfahren befindliche Johanniter Geriatrie und Seniorenzentrum Geesthacht GmbH zu erstellen.
„Erste Interessenten haben sich bereits gemeldet, das ist wenige Tage nach Beginn der Eigenverwaltung ein gutes Zeichen“, sagt Sanierungsgeschäftsführer Tobias Vaasen. Die Versorgung aller Patienten des Krankenhauses und der Bewohner des Seniorenzentrums Geesthacht ist sichergestellt, die medizinische Versorgung inkl. der Notfallversorgung und die Pflege werden fortgeführt.
Der Generalhandlungsbevollmächtigte Stefan Denkhaus sagt: „Nachdem die Verluste der Standorte in den letzten Jahren von den Johannitern finanziert wurden, haben die Johanniter die Entscheidung getroffen, aus strategischen Gründen den Standort Geesthacht aufzugeben und sich zurückzuziehen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Streichung des Firmenbestandteils ‚Johanniter‘ für beide Gesellschaften beim Handelsregister angemeldet.“
Mit Tobias Vaasen steht nun ein Sanierungsgeschäftsführer an der Spitze der beiden Häuser. Vertraglich vereinbart ist, dass die Johanniter mit ihren Dienstleistungs- und Servicegesellschaften zur Verfügung stehen, bis ein neuer Träger gefunden ist. Die Löhne und Gehälter der rund 720 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den beiden Krankenhäusern, der Altenpflege und des MVZ sind während des laufenden Verfahrens gesichert. Das Johanniter-Krankenhaus Geesthacht versorgt jährlich rund 10.000 stationäre sowie rund 20.000 ambulante Patienten, das Seniorenzentrum Johanniter-Haus Geesthacht bietet 76 stationäre Pflegeplätze an und die Klinik für Geriatrie Geesthacht verfügt über 73 stationäre Betten.
Für die Belegschaften erklären der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Krankenhauses, Jens Glasow, und die Betriebsratsvorsitzende der Geriatrie und des Seniorenzentrums, Yvonne Kempf: „Mit profundem Fachwissen und hoher Leistungsbereitschaft engagieren wir uns als Belegschaft 365 Tage im Jahr für alle Menschen, die fachkundige medizinische und therapeutische Versorgung und Pflege benötigen und das wird auch so bleiben. Auf unsere Mannschaft ist Verlass! Wir stehen bereit für eine nachhaltige Zukunft des Gesundheitsstandorts Geesthacht.“
Zum vorläufigen Sachwalter hat das Amtsgericht Schwarzenbek den erfahrenen Rechtsanwalt Andreas Romey, Partner in der Kanzlei Eckert Rechtsanwälte, bestellt. Er wird die gerichtlich angeordnete vorläufige Eigenverwaltung im Verfahren begleiten und vertritt die Interessen der Gläubiger.