(LOZ). Der Kreis Herzogtum Lauenburg erhält derzeit viele Anfragen und Unterstützungsangebote von Familien, die ukrainische Waisenkinder aufnehmen möchten. Hintergrund sind Aufrufe in den Sozialen Medien, dass unter anderem Pflegefamilien für diese Kinder gesucht werden. Die Kreisverwaltung ist für die enorme Hilfsbereitschaft dankbar. Dennoch müssen die Meldungen aus den Sozialen Netzwerken aber relativiert werden:
Dass ganze Waisenhäuser beziehungsweise Kinderheime derzeit auf der Flucht sind oder dieses planen, entspricht der Tatsache. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen in der Regel von ihren Betreuerinnen und Betreuern begleitet. Den ukrainischen Behörden und der Kreisverwaltung ist daran gelegen, dass die Kinder in ihrem Gruppenverbund bei ihren Bezugspersonen verbleiben und eine regionale Zergliederung vermieden wird. Pflegefamilien für bereits betreute Kinder werden daher nicht gesucht.
Pflegefamilien werden aber sehr wohl für unbegleitete minderjährige Kinder und Jugendliche gesucht. Wer sich vorstellen kann ein oder mehrere Kinder aufzunehmen, kann sich hinsichtlich des Prüfverfahrens für Pflegefamilien vom Kreis beraten lassen. Wann es zu einer Aufnahme kommen kann und für welche Dauer die Unterstützung notwendig wird, ist derzeit völlig unklar. Während der Dauer einer Inpflegegabe werden die Pflegefamilien unterstützt, insbesondere zum Umgang mit möglicherweise traumatischen Erfahrungen der Kinder im Herkunftsland oder bei der Überwindung der Sprachbarriere.
Interessierte aus dem Herzogtum Lauenburg richten ihre Hilfsangebote an
Die Kreisverwaltung macht darauf aufmerksam, auch Spendenaufrufe, die zum Beispiel über soziale Medien gestartet werden, kritisch zu hinterfragen.