Frauen nehmen wieder mehr Hormonpräparate

Für Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren wurden in Schleswig-Holstein in 2022 von den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten wieder mehr Hormonpräparate verordnet. Foto: AOK/colourbox/hfr
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Individuelle Entscheidung bei Wechseljahresbeschwerden im Kreis Herzogtum Lauenburg

 

(LOZ). Die Wechseljahre, auch Klimakterium genannt, sind eine Lebensphase der Frau, in der der Körper auf Veränderungen des Hormonspiegels reagiert. Diese Phase erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr. Die individuellen Erfahrungen während dieser Zeit sind vielfältig. Während dieser Zeit haben etwa ein Drittel der Frauen kaum Beschwerden. Viele Frauen im Kreis Herzogtum Lauenburg sind jedoch von Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen betroffen.

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In 2022 stellten die Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein den AOK-versicherten Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren insgesamt 27.975 Rezepte für Hormonpräparate aus. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent (26.705 Rezepte). Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest. „Vor 20 Jahren galten hormonelle Behandlungsmethoden gegen Beschwerden in den Wechseljahren noch als gängige Therapieform. Wissenschaftliche Studien hatten dann jedoch zunehmend mögliche Risiken und Nebenwirkungen einer Hormonersatztherapie aufgezeigt, was zu einem deutlichen Rückgang der Verordnungen führte“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Die Tendenz scheint jetzt wieder in die andere Richtung zu gehen.

Bei vielen Frauen sind die Beschwerden nicht so stark, dass eine Behandlung erforderlich wäre. Sind Frauen aber von starken Beschwerden betroffen, so kann eine Hormontherapie helfen, die Symptome zu lindern.

Die aktuelle S 3-Leitlinie aus 2020 empfiehlt, dass bei der Hormontherapie für jede einzelne Frau in enger Abstimmung mit dem oder der behandelnden Ärztin oder Arzt Nutzen und Risiko gegeneinander abgewogen werden sollen. Denn einerseits können Hormonpräparate das Risiko für Brustkrebs, Schlaganfall, Herzinfarkt und Thrombosen erhöhen. Andererseits kann eine Therapie mit Östrogen und Gestagen aber auch Begleiterscheinungen der Wechseljahre deutlich verringern und damit die Lebensqualität verbessern.

Gemeinsam mit dem Arzt sollten die Vor- und Nachteile abgewogen und Alternativen besprochen werden. „Eine Änderung des Lebensstils kann die Begleiterscheinungen in den Wechseljahren lindern“, so Wunsch. Eine reizfreie Ernährung, wenig Alkohol und Kaffee, der Verzicht auf sehr heiße Speisen und Getränke, wenig Stress und Entspannungstechniken können bei Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Unruhe helfen. Sport und Bewegung allgemein tragen dazu bei, dass sich Frauen trotz Wechseljahresbeschwerden insgesamt wohler fühlen, gesünder bleiben und ihr Gewicht besser halten. Die Präventionsangebote der AOK Nord-West rund um gesunde Ernährung, Bewegung, Nichtrauchen und Entspannung können dabei helfen. Neben den qualitätsgesicherten, mehrwöchigen Gruppen-Angeboten in Präsenzform stehen auch Möglichkeiten im Online-Bereich auf dem Programm. Die internetbasierten Programme bieten 100 Prozent Flexibilität und notwendige Sicherheit. Alle Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Kunden. Die Kurse werden von qualifizierten Fachkräften geleitet. Das neue Kursprogramm ist in allen AOK-Kundencentern erhältlich oder im Internet unter aok.de/nw abrufbar.

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