Immer weniger Frauen und Männer im Kreis Herzogtum Lauenburg gehen zur Krebsfrüherkennung

Die Krebs-Früherkennung wird im Kreis Herzogtum Lauenburg zu wenig genutzt. Dabei werden die Untersuchungen von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt. Foto: AOK/hfr
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Chance der frühen Diagnostik nutzen

 

(LOZ). Immer noch viel zu wenig Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg nutzen die Angebote zur Krebs-Früherkennung. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der AOK NordWest hervor. Danach war im vergangenen Jahr nicht einmal jeder sechste Mann über 45 Jahren (15,6 Prozent) bei der Krebsvorsorge. Im Vorjahr waren es 16,5 Prozent.

Auch bei den Frauen ist die Inanspruchnahme weiter gesunken. In 2022 nutzten nur 33,9 Prozent der Frauen ab dem Alter von 20 Jahren die Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung, im Vergleich zum Vorjahr mit 34,8 Prozent. „Wir appellieren dringend an Frauen und Männer gleichermaßen, die kostenfreien Früherkennungsuntersuchungen der gesetzlichen Krankenkassen besser zu nutzen. Früherkennung verschafft wertvolle Zeit. Je früher ein Tumor oder seine Vorstufen erkannt und behandelt werden, desto größer sind die Heilungschancen”, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Krebs ist bei Männern und Frauen im Kreis Herzogtum Lauenburg nach den Herz-Kreislauferkrankungen unverändert die häufigste Todesursache. Umso verwunderlicher ist es, dass die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen so wenig genutzt werden. „Durch die Krebsvorsorge ist es möglich, bereits Frühstadien von Krebs zu erkennen. Deshalb sollte die Chance der frühen Diagnostik unbedingt genutzt werden“, so Wunsch. Nach den derzeit aktuellsten Zahlen des Krebsregisters Schleswig-Holstein wurden im nördlichsten Bundesland im Jahr 2021 insgesamt 26.954 Krebs-Neuerkrankungen und 9.317 Todesfälle erfasst. Die hohe Zahl der Neuerkrankungen zeigt, wie wichtig es ist, auf Warnzeichen des Körpers zu achten und Risiken nicht zu ignorieren. Finanzielle Gründe für das geringe Interesse an der Krebsvorsorge scheiden jedenfalls aus. „Die gesetzlichen Früherkennungsuntersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen vollständig bezahlt”, sagt Wunsch.

Vorsorge wird oft aufgeschoben

Eine bevölkerungsrepräsentative Forsa-Befragung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes aus dem Oktober 2022 zeigt eine hohe Akzeptanz für die Krebsvorsorge: 94 Prozent der rund 1.500 Befragten gaben an, dass sie die Untersuchungen zur Krebs-Früherkennung sinnvoll finden. Allerdings erklärten die Hälfte der Befragten, dass sie das Ausmachen von Terminen zur Gesundheitsvorsorge zumindest ab und zu aufschieben würden. „Das wichtige Thema Krebsvorsorge sollte nicht vor sich hergeschoben werden. Mit unseren Aufklärungsmaßnahmen wollen wir mit dazu beitragen, dass sich die Menschen mit diesem oftmals unangenehmen und mitunter auch schambesetzten Thema mehr beschäftigen“, so Wunsch. Dazu hat die AOK mit dem ‚Vorsorg-O-Mat‘ ein Online-Angebot entwickelt, das die wichtigsten Fragen zur Krebsvorsorge beantwortet und aufzeigt, wann die nächsten Krebs-Früherkennungsuntersuchungen anstehen.

Untersuchung für Männer ab 45 Jahren

Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren einmal im Jahr Anspruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Krebserkrankungen. Dazu gehören die Untersuchung der Prostata, der äußeren Geschlechtsorgane sowie das Abtasten der regionären Lymphknoten.

Krebs-Früherkennung für Frauen ab 20 Jahren

Frauen haben ab dem Alter von 20 Jahren haben einmal jährlich Anspruch auf Krebs-Früherkennung. Dazu gehören Untersuchungen der Geschlechtsorgane und ein Abstrich vom Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhals. Ab dem 35. Lebensjahr wird der Abstrich alle drei Jahre durchgeführt, zusätzlich erfolgt ein Test auf humane Papillomviren (HPV). Ab dem 31. Lebensjahr ist ein Abtasten der Brust und der Achselhöhlen vorgesehen.

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