(LOZ). Endlich Urlaub und die schönste Zeit des Jahres gesund genießen. Das gilt auch für Schwangere im Kreis Herzogtum Lauenburg. Bevor das Baby kommt, möchten werdende Mütter und ihre Partner gerne noch einmal ausspannen und die Zweisamkeit genießen. „Doch vor Reiseantritt sollte unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder Ärztin gesprochen werden“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch. Denn die Reiseanstrengungen sollten weder Mutter noch Baby schaden, denn der Kreislauf „für zwei“ läuft auf Hochtouren.
Generell ist Reisen über die gesamte Schwangerschaft hinweg möglich. Das heißt aber nicht, dass jedes Schwangerschaftsdrittel für einen Urlaub geeignet ist. Im ersten Drittel wird häufig von größeren Reisen abgeraten, da das Risiko für Komplikationen und einer Fehlgeburt höher ist als im zweiten Drittel. „Außerdem sind der oft schlappe Kreislauf und die morgendliche Übelkeit keine guten Voraussetzungen für einen erholsamen Urlaub“, sagt Wunsch. Ideal ist das zweite Drittel der Schwangerschaft für eine Urlaubstour. In der Regel fühlen sich die Frauen fit und voller Energie und der Bauch ist noch eher klein. Im letzten Drittel ist der Bauch dann schon größer und somit die Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Auch zu diesem Zeitpunkt ist reisen möglich, aber kann schon anstrengend für die werdende Mutter sein.
Eine Bergwanderung in den Alpen, Rund- oder Abenteuerreisen sollten lieber von der Liste der Urlaubsziele gestrichen werden. Auch Fernreisen in exotische Länder mit extremem Klima gehören nicht zu den empfehlenswerten Zielen für Schwangere. Der Körper wird dabei zusätzlich beansprucht. Außerdem sind hierfür oft zusätzliche Impfungen erforderlich, über die die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut informiert. Diese Reiseimpfungen können den Körper und erst recht das Ungeborene stark belasten. Reiseländer, in denen sich die hygienischen Verhältnisse sehr von den europäischen unterscheiden, sollten ebenfalls überdacht werden. Europäische Ziele sind in der Schwangerschaft auf jeden Fall zu bevorzugen.
Auch über das Verkehrsmittel der An- und Abreise sollte jede vorher abwägen: Bei Flugreisen sollte vorher mit dem Arzt oder der Ärztin gesprochen werden wie die Situation eingeschätzt wird. Dabei kann auch gleich besprochen werden, ob das Tragen von Kompressionsstrümpfe wegen einer Thrombosegefahr angezeigt ist. Bei Flugbuchungen ist es gut, direkt anzugeben, dass eine Schwangerschaft vorliegt. Komfortabler in der Vorbereitung und während der Reise ist die Auto- oder noch besser die Bahnfahrt. Kleine Bewegungspausen können eingelegt werden und das Gepäck kann sogar vorher mit dem Gepäckservice der Deutschen Bahn an den Urlaubsort geschickt werden.
„Auf jeden Fall sollten die Frauen den Mutterpass auf Reisen immer mitnehmen“, so Wunsch, „wenn sie dann noch genügend trinken, eher selten in die Sonne gehen und größere Anstrengungen vermeiden, steht einem entspannten Urlaub ‚zu zweit‘ nichts mehr im Wege.“ Mehr Informationen zum Thema gibt es unter aok.de/nw in der Rubrik Gesundheitsmagazin.