Wenn die Knochen instabil werden

Deutlich mehr Frauen als Männer sind auch im Kreis Herzogtum Lauenburg von Osteoporose betroffen. Foto: AOK/hfr
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Deutlich mehr Frauen als Männer von Osteoporose betroffen – AOK ruft Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg auf, rechtzeitig vorzubeugen

 

(LOZ). Deutlich mehr Frauen, vor allem nach der Menopause, als Männer sind vom Knochenschwund, der sogenannten Osteoporose, betroffen. Insbesondere bei älteren Menschen ist der Knochenschwund häufig krankhaft erhöht. Dann steigt das Risiko für Knochenbrüche.

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Alleine bei der AOK NordWest in Schleswig-Holstein wurde im Jahr 2021 bei 21.299 Versicherten eine Osteoporose diagnostiziert und behandelt. Deutlich häufiger davon betroffen sind Frauen (86,3 Prozent) als Männer. Mit zunehmendem Alter steigt die Osteoporose an, bei Frauen jedoch deutlich stärker. Experten vermuten sogar eine viel höhere Dunkelziffer, da die Erkrankung oftmals nicht diagnostiziert wird. „Mit instabilen Knochen steigt das Risiko für Knochenbrüche. Und je älter die Patientinnen und Patienten sind, umso schlechter heilen Brüche aus, weswegen es häufiger zu Komplikationen kommt. Deshalb ist es auch für die Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg wichtig, die Risikofaktoren für Osteoporose zu kennen und dem Knochenschwund frühzeitig mit einer kalziumreichen Ernährung, Nikotin- und Alkoholverzicht und viel Bewegung vorzubeugen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Wenn ein älterer Mensch deutlich an Körpergröße verliert, handelt es sich meistens um ein Symptom von Osteoporose. Dann bestehen wahrscheinlich bereits kleine Brüche in den Wirbelkörpern der Wirbelsäule, wodurch diese in sich zusammensackt. Auch eine stark gebückte Körperhaltung weist auf die Erkrankung hin. Bis es so weit kommt, bleibt eine Osteoporose jedoch oft unerkannt. Die typischen kleinen Wirbelbrüche bemerken Betroffene häufig zunächst gar nicht. Erst in fortgeschrittenem Stadium machen sich diese etwa durch akut auftretende, anhaltende Rückenschmerzen und Bewegungseinschränkungen bemerkbar. Oder wenn Knochen plötzlich ohne große Krafteinwirkung aus dem Nichts brechen.

Spätestens jedoch, wenn die Ärztin oder der Arzt einen Knochenbruch feststellt, für den es keine klare äußere Ursache gibt, steht der Verdacht auf Osteoporose im Raum. Mit einer Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) kann festgestellt werden, ob sich der Osteoporose-Verdacht bestätigt. Dann können verschreibungspflichtige Medikamente zum Einsatz kommen, die beispielsweise den Knochenabbau hemmen (Biphosphonate) oder den Knochenaufbau fördern (Parathormon). Die Behandlungen sollten genau auf die Krankheit abgestimmt werden und am besten schon beginnen, bevor erste Brüche entstehen.

Wichtig sind eine Ernährung mit viel Kalzium und Vitamin D – auch vorbeugend. Täglich sollten dem Körper mindestens 1.000 Milligramm Kalzium und 800IE Vitamin D zugeführt werden – bei Knochenschwund empfehlen Mediziner eine Tagesdosis von 1.300 Milligramm Kalzium. Kalzium steckt in vielen Lebensmitteln. Dazu gehören vor allem fettarme Milchprodukte, Nüssen und Samen oder Grünkohl oder Brokkoli, Beeren, Kiwi und Trockenfrüchten, zudem in Sojaprodukten und kalziumreichen Mineralwassersorten. „Damit Kalzium vom Körper gut aufgenommen werden kann, ist Vitamin D erforderlich“, so Wunsch. Um die körpereigene Vitamin D-Produktion anzukurbeln, wird natürliches Sonnenlicht mit ausreichend UVB-Strahlung benötigt. In Deutschland reicht die Sonneneinstrahlung allerdings nur im Sommer aus, im Winter kann Vitamin D über ein Präparat ergänzt werden. Außerdem hilft ausreichende Bewegung, die Knochendichte wieder zu verbessern. Gut dafür geeignet sind etwa Krafttraining, Gymnastik oder auch Walken. Weitere wichtige Informationen unter www.aok.de/pk/magazin/ Stichwort ‚Osteoporose‘.

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