23,3 Millionen Kugeln – so groß ist der „Eis-Hunger“ im Herzogtum

Foto: hfr
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Gewerkschaft NGG will für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie ein Lohn-Plus

 

(LOZ). Vanille, Schokolade, Erdbeere: Eis geht immer – gerade jetzt, wenn es wärmer wird. Der Kreis Herzogtum Lauenburg lässt sich rund 1,6 Millionen Liter Eis pro Jahr schmecken – ob in der Waffel oder im Becher, aus der Schale, vom Teller oder am Stiel. Umgerechnet wären das rund 23,3 Millionen Kugeln Eis, sagen die Statistiker vom Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Denn sie haben den durchschnittlichen „Eis-Hunger“ ermittelt: 8,1 Liter Speiseeis lässt sich jeder – von jung bis alt – im Jahr schmecken. Das sind 116 Kugeln pro Kopf.

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„Was die Süßwarenindustrie nicht verrät: Sie produziert süßes Eis gerade mit einem bitteren Beigeschmack – jedenfalls für die Beschäftigten. Denn denen schmecken die Löhne schon lange nicht mehr“, sagt Silke Kettner von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Das sei ein Problem der gesamten Branche. Ob Schokolade, Gummibären, Kekse oder eben Eis: „Wer in der Süßwarenindustrie in der Produktion am Band steht oder im Lager arbeitet, muss am Ende des Monats jeden Euro dreimal umdrehen. Gerade in den unteren Lohngruppen ist an den Jobs nur das süß, was produziert wird. Nicht aber das, was verdient wird“, so die Geschäftsführerin der NGG-Region Hamburg-Elmshorn. Viele würden deshalb der Branche den Rücken kehren.

Trotzdem zeigten die Arbeitgeber – und dazu gehören Branchen-Giganten wie Ferrero, Storck, Lindt, Haribo, Nestlé oder Bahlsen – keine Bereitschaft, darauf mit einem angemessenen Lohnangebot zu reagieren. Die NGG habe deshalb die Tarifverhandlungen für die Süßwarenindustrie vorerst abgebrochen: „Mit Peanuts lassen sich die Beschäftigten nicht abspeisen. Jetzt gibt es flächendeckende Warnstreiks. Der Juni wird zum ‚Streikmonat fürs Süße‘“, so Gewerkschafterin Silke Kettner.

Die NGG dagegen will die hohen Preissteigerungen auffangen und fordert monatlich 500 Euro mehr für die unteren Lohngruppen. Alle übrigen sollen ein Lohn-Plus von 400 Euro bekommen. Für Azubis will die Gewerkschaft 200 Euro mehr im Monat erreichen. Ebenso ein „Ticket-Geld“ – eine monatliche Fahrtkostenpauschale von 50 Euro.

Kurznachrichten aus der Region


Online-Bürgersprechstunde mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Nina Scheer
Zu einer Bürgersprechstunde online lädt Dr. Nina Scheer, SPD-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd, am Mittwoch, 18. September, von 12 bis 14 Uhr ein. Um Wartezeiten zu vermeiden, wird um Anmeldung gebeten: telefonisch unter 030 / 22 77 35 37 oder per E-Mail an nina.scheer@bundestag.de.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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