Familie Ellermann ist seit 150 Jahren in Reinbek ansässig

Foto: Gold-Gala
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Reinbek. Um 1900 verließen viele Deutsch ihre Heimat, um sich in den USA eine neue Existenz aufzubauen. Von Hamburg aus beförderte die Hapag-Reederei die Auswanderer nach New York. Auch der Ururgroßvater von Nico Ellermann, der in Reinbek das gleichnamige Eisenwarengeschäft führt und dem Hamburg 1 Moderator Andreas Ellermann, wollte sein Glück in der neuen Welt machen. Carl Julius Hermann Ellermann (1843 – 1889) bestieg aber gar nicht erst ein Schiff. Stattdessen ließ er sich der Liebe wegen in Reinbek nieder.

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„Das war der Anfang unserer Familiengeschichte, die in diesem Jahr genau 150 Jahre zurückliegt“, sagen Nico Ellermann, der das Geschäft in der mittlerweile fünften Generation führt und Andreas Ellermann. Beide sind Cousins. Der Ururgroßvater verliebte sich Hals über Kopf in die Reinbekerin Johanna Cecilia Sophia Jacobsen (1844 -1874). Der gelernte Klempner fand Arbeit und heiratete seine Herzdame. Zwei Jahre später kam der Sohn Sigfried Martin Friedrich Herrmann (1874 bis 1963) auf die Welt. Tragischerweise starb die junge Mutter bei der Geburt.

„Hermann Ellermann heiratete ein Jahr später Gesche Rohde, die ihren Ziehsohn liebevoll aufzog“, berichteten die beiden Cousins. Ihr Urgroßvater Sigfried Ellermann, dürfte vielen älteren Reinbekern in Erinnerung sein. Genau wie der Vater wurde er Klempner. „Er war ein richtiger Filou, damals gab es ja noch keinen Fernseher, er hatte daher seinen Stammplatz im Kino. Einmal die Woche besuchte unser Urgroßvater die Vorstellungen“, berichtet Nico Ellermann. Andreas Ellermann hat noch eine andere Familiengeschichte auf Lager: „Er wurde Sigi Lötenlöten genannt“, und das nicht, weil er so fleißig seinem Handwerk nachging, sondern weil er nichts anbrennen ließ. Sobald irgendwo Musik zu hören war, ließ er alles stehen und liegen und feierte mit, in der Damenwelt war er auch beliebt“, erzählt Andreas Ellermann. Ihren Urgroßvater haben die beiden gebürtigen Reinbeker nicht mehr kennengelernt. Die Familiengeschichten um ihn haben sie aber oft zu Ohren bekommen. Davon gibt es viele: „Er war ein zäher Bursche. Als er einen bösen Bruch hatte, diagnostizierten ihm die Ärzte, wenn er den nicht operieren ließe, sei er in sechs Monaten tot. Die Operation lehnte er ab. Insgesamt drei Hausärzte überlebte er, bis er im Alter von 89 Jahren verstarb“, erzählen die beiden Urenkel.

Der Urgroßvater Sigfried heirate die Reinbekerin Frieda Wilhelmine Elsa, das Paar bekam insgesamt sechs Kinder. Stammhalter Adolf Ellermann, erblickte im Jahr 1918 das Licht der Welt. Die Familie lebte, genauso wie Hermann und Johanna zuvor in dem großen Wohnhaus Schmiedesberg 7. „Dort ist heute eine Spielhalle untergebracht“, berichten die beiden Männer. Zum einen war in dem Haus die Klempnerwerkstatt untergebracht zum anderen lebten dort mehrere Generationen der damals sehr großen Familie zusammen. „Tanten, Onkel und die Opas lebten dort, ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern“, resümiert Andreas Ellermann, der in dem Haus einen Teil seiner Kindheit verbrachte. „Es war immer etwas los es war eine schöne Zeit. Als das Haus späte zum Verkauf stand, habe ich es nicht mitbekommen, sonst hätte ich es gern gekauft. Dafür gehört mir jetzt das Bankgebäude, dort war früher das Café Nagels drin, das war ein legendärer Schuppen, in dem mein Urgroßvater Sigfried immer ordentlich gefeiert hat“, sagt der Entertainer. Adolf Ellermann, der wiederum der Opa der beiden Reinbeker ist, wurde ebenfalls Klempner. Die Arbeit des Klempners veränderte sich. Zuvor wurden „Pütt und Pann“ vom Klempner gelötet, man hatte nicht das Geld etwas Neues zu kaufen. Als sich diese Zeiten änderten hatte Adolf Ellermann die Nase vorn. Er mietete als erster der Familie ein Geschäft außerhalb des Wohnhauses an. „Das war am Landhausplatz. 1962 eröffnete die Familie dann das neugebaute Kaufhaus am Schmiedesberg 1. Damals eröffnete unsere Oma Martha Emma Alwine (1919-1999) den Porzellanladen, dieser wurde wiederum von ihrer Schwiegertochter Ute 1983 übernommen und bis Anfang 2011 geführt“, berichten die Nachfahren.

Nico Ellermann übernahm dann das traditionsreiche Geschäft im Jahr 2011. Der Teil des Ladengeschäfts, in dem 1962 die Eröffnung gefeiert wurde, ist mittlerweile an die Bäckerei Baumgarten vermietet. Die restlichen Räume sind immer noch von Nico Ellermann angemietet. Nico Ellermann verkauft neben Eisenwaren auch Hausratgegenstände und Porzellan.

Entertainer Andreas Ellermann hat seinen Cousin zum Firmenjubiläum besucht und einen Beitrag für sein Magazin „Ellermanns Welt“ gedreht. Die Sendung ist am 20. Februar 2022 auf Hamburg 1 um 19:45 Uhr sowie um 21:45 Uhr zu sehen.

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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