Vom Land in die Großstadt: Pastorenpaar Stephan Rost und Ciprian Matefy verlassen Kirchengemeinde Sandesneben

Abschied in Sandesneben: Stephan Rost und Ciprian Matefy verlassen die Kirchengemeinde und ziehen ins Rhein-Main-Gebiet. Foto: KKLL-sn
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Sandesneben/Ratzeburg (LOZ). Die Pastoren Stephan Rost und Ciprian Matefy haben die Kirchengemeinde Sandesneben verlassen. Nach sechs Jahren Pfarrtätigkeit im Kreis Herzogtum Lauenburg zieht es die beiden nun in das Rhein-Main-Gebiet.

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Das Pastorenpaar Stephan Rost und Ciprian Matefy hat sich ein neue Heimat gesucht. Beruflich wie privat. Sechs Jahre lang waren die beiden im lauenburgischen Sandesneben Pastoren, jetzt feierten Rost und Matefy Abschied mit einem Gottesdienst. Das Pastorenpaar zieht jetzt in das Rhein-Main-Gebiet, um sich dort neuen Aufgaben zu widmen. Aus dem beschaulichen Sandesneben verabschieden sich die beiden Pastoren mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Rückblick: Der Antritt von Stephan Rost und Ciprian Matefy 2016 in Sandesneben ist denkwürdig. Denn selbst in der liberalen Nordkirche gab es zuvor noch kein homosexuelles Pastorenpaar, das gemeinsam ein Pastorat bezog. Rost und Matefy aber wollten das. Genau das war es, was die beiden in den Norden gezogen hatte. Denn zuvor, in Sachsen, war ihnen diese Möglichkeit verwehrt worden. „Wir wollten zusammen leben als Paar“, erinnert sich Stephan Rost. „Und wir haben eine Landeskirche gesucht, in der das möglich war.“ So kam ein ganz und gar ungewöhnliches Paar nach Norddeutschland – ohne zuvor einen Bezug zu Schleswig-Holstein gehabt zu haben.

Der ruhige Rost und der quirlige Matefy: Sie eroberten die Herzen der Menschen in Sandesneben. „Wir sind hier mit offenen Armen willkommen geheißen worden“, erzählt Stephan Rost. Und das, obwohl der Antritt der beiden nun wahrlich kein ganz alltäglicher war. „Für die Gemeinde war das schon ungewöhnlich“, so Rost. Aber auch das Pastorenpaar musste sich umstellen. Denn die Großstädter Rost und Matefy hatten das erst Mal wirklich Kontakt mit dem Landleben. „Wir haben hier ein ganz neues Gemeinschaftsgefühl erlebt – und es gab immer frische Eier“, lacht der 44-jährige Stephan Rost. Die offene Weite des Nordens, seine offenen Menschen: Beides hätten sie zu schätzen gelernt in den vergangenen sechs Jahren, so Rost.

Gemeinsam haben die Sandesnebener und ihr Pastorenpaar vieles auf die Beine gestellt. Stolz blickt Rost zum Beispiel zurück auf das Trauercafé, das die Pastoren gemeinsam mit Ulrike Schmidt etablieren konnten. Ciprian Matefy hat mit seinen Konfirmanden am EKD-Fußballcup in Köln teilgenommen – und den 3. Platz belegt. Auch die Idee zur Gemeindereise 2017 zu den Stätten der Reformation kam von Rost und Matefy. Zahlreiche Gottesdienste auf den Dörfern, riesengroße Erntedankfeste, Krippenspiele und natürlich die Seelsorge gehörten auch zu den Aufgaben der Pastoren. Dennoch: Ab und an packte die Großstadtmenschen Rost und Matefy das Fernweh. Dann zog es die beiden auf ihren Reisen in die ganze Welt. Oder einfach mal zum Feiern ins benachbarte Hamburg.

Ihre jüngste Reise führt Stephan Rost und Ciprian Matefy nun in das Rhein-Main-Gebiet. Stephan Rost tritt eine Pfarrstelle in der Luthergemeinde in Frankfurt am Main an. Ciprian Matefy ist bereits seit dem vergangenen Sommer Militärseelsorger am Standort Mainz. Und natürlich will das Paar auch wieder zusammen leben: Ihren privaten Lebensmittelpunkt hat das Paar künftig in Frankfurt. Oliver Erkens, zuvor Pastor in Siebenbäumen, folgt Stephan Rost in Sandesneben nach. Für Ciprian Matefy ist bereits Pastorin Doris Pfeifer im Einsatz.

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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