Geesthacht (LOZ). 100 Jahre Stadtrecht Geesthacht: Die Verleihung der Stadtrechte im Januar 1924 war ein nüchterner Verwaltungsakt. Etwas aufregender wurde es am 13. Juni 1924: Da wurde die Urkunde bzw. Stadtsatzung an Geesthacht feierlich überreicht.
Geesthacht galt damals als Armenhaus und hatte den Beinamen „Klein-Moskau an der Elbe“. Erster Bürgermeister war Julius Weltzien, der mit den Stimmen von KPD und SPD gewählt worden war.
Über Highlights aus 100 Jahre Stadtgeschichte Geesthacht berichtete Helmut Knust - unterstützt von Ehefrau Thea - auf einem SPD-Info-Abend. Hatte Geesthacht 1924 erst 5.200 Einwohner, wohnen heute rund 33.000 Menschen in der Stadt. Was wenige wissen: Düneberg, Krümmel und Grünhof-Tesperhude wurden erst 1937 – 1942 eingemeindet, u.a. durch das Groß-Hamburg-Gesetz 1937. Der großen Brand 1928, der viele Häuser zerstörte, führte zu städtischem Wohnungsbau. Die städtischen Häuser am Keil, Richtweg und Hörner Weg entstanden. 2013 waren sie der Nukleus für die heutige städtische WoGee. Geschichte wiederholt sich – auch heute investiert Geesthacht in den Sozialwohnungsbau.
In den 1930er Jahren fand regelmäßig das Hamburger Landesschulturnfest in Geesthacht statt. Bis 1937 gehörte Geesthacht zu Hamburg. Während des 2. Weltkrieges produzierten zwei Sprengstoff- und Munitionsfabriken in Düneberg und Krümmel. Für ausgebombte Hamburger wurden Behelfsheime gebaut. Die Standorte sind noch heute an den „hamburgischen“ Straßennamen in Düneberg und der Oberstadt zu erkennen. 1945 marschierten die Briten ein – genauer: Es waren Schotten.
Bereits 1949 wurde wieder gefeiert – 25 Jahre Stadtrechte. Geesthachts Max Brauer (SPD) war Carl Bung (SPD). Der SPD-Bürgermeister Carl Bung sorgte mit seinem großen Einsatz für viele Aufbauprojekte: Elbbrücke, Wehr, Schleuse, Pumpspeicherbecken, städtisches Krankenhaus. Hinzu kam die Ansiedlung erfolgreicher Firmen und Betriebe wie Leuchtturm-Alben-Verlag, Wilhelmsburger Maschinenfabrik, Teppichfabrik Nordpfeil. In den 1960er Jahre begann der Schulbau in großem Stil. Auch hier wiederholt sich Geschichte: 60 Jahre später steht die Stadt vor ähnlichen Herausforderungen. Wachsende Schülerzahlen und neue pädagogische Konzept brauchen neue Räume. Heute ist Geesthacht attraktiver erfolgreicher Wohn- und Wirtschaftsstandort: Vom Armenhaus zur dynamischen Stadt im Südosten von Hamburg. „Das feiern wir auch als SPD in diesem Jahr. Wir sind stolz auf unseren Beitrag mit erfolgreichen SPD-Bürgermeistern: Carl Bung, Siegfried Weiße, Peter Walter und Olaf Schulze“, so Petra Burmeister.