Geesthacht (LOZ). Zum zweiten Mal gibt es in diesem Jahr die Aktion „Geesthacht zeigt Flagge“. Mit der Regenbogenfahne, die auf dem Marktplatz vor dem Rathaus weht, wird ein sichtbares Zeichen für Solidarität mit der LGBTQIA+-Community, Weltoffenheit und Akzeptanz gesetzt. Das Hissen der Regenbogenflagge während des „Pride Month“ ist eine öffentliche Demonstration für Freiheitsrechte und die Geesthachter Stadtverwaltung bekennt sich damit öffentlich zum gesellschaftlichen Fortschritt und gegen Diskriminierung.
„Die Stadt Geesthacht wirbt mit der Regenbogenfahne für Vielfalt und Diversität. Diese führen zu mehr Kreativität, Innovation und Leistung. Einflüsse, wie unter anderem der demografische Wandel, die Zuwanderung von Geflüchteten und der immer stärker werdende Fachkräftemangel sowie zunehmende Digitalisierung machen das Befürworten von Diversität inzwischen unerlässlich“, betont Geesthachts Gleichstellungsbeauftragte Anja Nowatzky, die die Aktion initiiert hat und bei Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze auf offene Ohren stieß. „Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir eine offene und tolerante Stadt sind. Fragen des Geschlechts oder der sexuellen Ausrichtung dürfen nicht zu Diskriminierung führen.“
Dass dies ein hochaktuelles Thema ist, zeigt sich auch in der neuen Ausstellung die vom 29. Juni bis zum 4. August 2023 im GeesthachtMuseum!, Bergedorfer Straße 28, zu sehen ist. Die Ausstellung „Perspektiven³“ bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Der interkulturelle Ansatz der Künstler Gülnihan Hasköy (sie/ihr), Damaris Dominguez (sie/ihr) und Pascal Schmidt (Sie pl./ they) rückt das Thema Vielfalt in den Mittelpunkt.
Doch was bedeutet die Regenbogenflagge eigentlich? Die Regenbogenfahne entwarf der amerikanische Künstler Gilbert Baker für den „Gay Freedom Day“ 1978. Sie gilt als Symbol für lesbischen und schwulen Stolz sowie für die Vielfalt der Lebensweise von Lesben und Schwulen. Sie steht in zahlreichen Kulturen weltweit für Aufbruch, Veränderung und Frieden und gilt als Zeichen der Toleranz und Akzeptanz, der Vielfalt von Lebensformen, der Hoffnung und der Sehnsucht. Der rote Streifen steht dabei für das „Leben“, Orange für „Gesundheit“, Gelb für „Sonnenlicht“, Grün für „Natur“, Königsblau für „Harmonie“ und Violett für den „Geist“. In Deutschland wurde die Regenbogenfahne erstmals 1996 an einem öffentlichen Gebäude gehisst. Auf Vorschlag des damaligen Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg SVD (heute LSVD) wurde die Fahne anlässlich des Lesbisch-schwulen Stadtfestes und des Christopher Street Days in Berlin an den Rathäusern von Schöneberg, Tiergarten und Kreuzberg gehisst.