Lauenburg (clb). Die Lauenburger Bürgermeister müssen ein gutes Verhältnis zum Himmel pflegen: denn wann immer sie für ihre Bürger eine Stadtrundfahrt ansetzen, strahlt die Sonne vom Himmel und kein Wölkchen trübt die Aussichten. Das hatte der damalige Bürgermeister Andreas Thiede eingeführt und nun das neue Oberhaupt Thorben Brackmann mit Erfolg fortgesetzt.
Tag oder Thema egal: die Reise ist auf jedem Fall von einem schönen Wetter begünstigt. Diesmal zählten 89 Lauenburger zu den glücklichen. Die hatten sich zunächst einem Zählappell ausgesetzt, dann in zwei Gruppen aufgeteilt und dann in der ersten Abteilung zum Kaffeetrinken in das „Bellevue“ abgeschoben, während die zweite Gruppe dann dem Kommando und der Moderation des Bürgermeisters Brackmann unterstellt, die Tour durch die Elbestadt genießen durfte.
Nun ist das Stadtoberhaupt als gebürtiger Lauenburger und gewohnheitsmäßiger Radfahrer kenntnisreich genug, um selbst geübten Lauenburger Bürgern noch Neuigkeiten vermitteln zu können. Zunächst weiß Brackmann auch mit Statistiken umzugehen: die jetzt aufgepeppte und neu eingerüstete Weingartenschule kostet mal eben so 25 Millionen Euro (dazu der Kommentar des Bürgermeisters „Lauenburgs dickster Schuldenberg) und wohl zu unterscheiden von dem „Butterberg“ an anderer Stelle, dessen Abtragung und Neuformierung auch einen Millionenbetrag kostete, wo aber Land und Staat der Stadt hilfreich zur Seite standen.
Lauenburg unterhält eine Reihe von Siedlungsstätten: der Birnbaumskamp beispielsweise, ein Baugebiet, dass sich nach einigen Jahren jetzt einer endgültigen Fertigstellung nähert, nachdem Straßen und Beleuchtung sich langsam einer menschlichen Benutzung nähern und die Stadt dem Gedanken näher kommt, die Straßen auch dem öffentlichen Verkehr zu widmen.
Ein weiteres Siedlungsgebiet ist der Leborker Ring. Dort, wo bei einer Besichtigungsfahrt vor zwölf Monaten gerade ein Haus stand, haben nun schon acht Siedler begonnen, ihre Häuser zusammenzutragen. Von den übrigen zur Verfügung stehenden Bauplätzen sind die meisten ebenfalls bereits verkauft, nur noch wenige zur Verfügung, was Brackmann stolz von der wachsenden Stadt Lauenburg berichten ließ, die innerhalb weniger Jahre um 1.000 Einwohner gewachsen sei und nun schon 12.416 Bürger und Bürgerinnen aufweise. Das habe auf der anderen Seite allerdings auch Nachteile, Bauland, das zu Beginn des Bau-Booms noch für 120 Euro pro Quadratmeter zu erwerben gewesen wäre, sei auf 360 Euro gestiegen.
Ein weiteres Baugebiet sei im Ostteil der Stadt auf dem ehemaligen Gebiert des Kleingartengeländes östlich des ehemaligen Walter-Gerling-Hauses der AWO am Entstehen. Erste Maßnahmen seien dort zu beobachten.
Nun sind viele neue Bürger nur eine Seite einer Medaille, dazu gehören auch weitere Infrastruktur-Maßnahmen. Von der Weingartenschule war bereits die Rede. Die Albinusschule wird ebenfalls aufgerüstet, neue Klassenräume werden entstehen und eine Dreifelder-Sporthalle dort gebaut, die dem Lauenburger Sportleben neue Impulse verleihen könnte.
Das Einkaufszentrum Famila wird auf seiner Brachfläche mit neuen Shops aufrüsten, nachdem in den vergangenen Jahren darüber lange Debatten geführt wurden und schließlich wird gegenüber die neue Feuerwache mit einem Komplex von 12.000 Quadratmetern und einem Aufwand von 13 Millionen Euro entstehen. Damit wird einem lange gehegten Wunsch der Lauenburger Feuerwehr Genüge getan.
Die Fahrtenteilnehmer verließen die Veranstaltung, auch in diesem Jahr von ihrem Stadtoberhaupt bestens informiert und umhegt worden zu sein.