Ratzeburg (LOZ). »Herz einschalten – Rassismus ausschalten« - unter diesem Motto sind die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen im vergangenen Jahr der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus' (European Coalition of Cities against Racism – ECCAR) mit jeweiligen einstimmigen Beschluss der Stadtvertretung und des Amtsausschusses beigetreten. Damit wurde die Verantwortung und Verpflichtung übernommen, in den Gemeinden und all ihren Institutionen ein Miteinander frei von Rassismus, Diskriminierung und Vorurteilen jeglicher Art zu schaffen.
„Rassismus und Diskriminierung betrifft uns alle und fordert uns alle gleichermaßen heraus. Wir dürfen hier nicht wegschauen, sondern müssen unsere Blicke bewusst schärfen“, sagt Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff.
Dafür werden im Jahresverlauf wiederkehrend kostenfreie Workshops mit erfahrenen Antirassismustrainerinnen und -trainern für Verwaltungen, Betriebe, soziale Einrichtungen oder Verein angeboten. Sie sollen für Rassismus und Diskriminierung sensibilisieren, einfache und praxisnahe Konzepte zu deren Überwindung vermitteln und Betroffene stärken. Alle Workshops richten sich nach den Bedürfnissen der anfragenden Institutionen und können in einem Zeitrahmen von 3 bis 4 Stunden auch 'inhouse' angeboten werden. „Um Rassismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft zu überwinden, brauchen wir Empathie, Wissen, Haltung und Überzeugung. Wir alle können dazu einen Beitrag leisten, wenn wir uns dieser Aufgabe aktiv zuwenden. Darin möchten wir Sie mit unseren Workshopangeboten unterstützen“, sagt Bürgermeister Eckhard Graf.
Es sind dabei ganz unterschiedliche Inhalte und Schwerpunkte denkbar:
- Grundlagen von Rassismus und Diskriminierung – Begriffe, Mechanismen und strukturelle Zusammenhänge verstehen
- Alltagsrassismus und unbewusste Vorurteile – Diskriminierung im Alltag erkennen und reflektieren
- Kritisches Weißsein und Privilegien – Die eigene Position hinterfragen, Verantwortung übernehmen und Verbündetenschaft (Allyship) praktizieren
- Rassismus in Institutionen und Gesellschaft – Herausforderungen und Lösungsansätze für ein diskriminierungsfreies Umfeld
- Handlungsmöglichkeiten und Zivilcourage – Strategien zur aktiven Bekämpfung von Rassismus entwickeln
- Empowerment und Solidarität – Betroffene stärken und gemeinsames Engagement fördern
Die Workshops können für Gruppen mit bis zu 20 Personen durchgeführt werden. Auch für junge Menschen in Schulklassen oder Jugendgruppen ist das Workshopangebot geeignet. Die Inhalte orientierten sich immer an den Interessen und Fragen der Teilnehmenden, zielen in einem offenen Diskurs ohne Schuldzuweisung auf Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und auf Verantwortungsübernahme.
„Rassismus und Diskriminierung sind tief in unseren gesellschaftlichen Strukturen verankert. Aber Veränderung beginnt mit Wissen, Selbstreflexion und Mut. In unseren Workshops schaffen wir einen Raum für ehrlichen Austausch, kritische Auseinandersetzung und gemeinsames Lernen. Mein Ziel ist es, Menschen zu befähigen, Rassismus zu erkennen, ihre eigenen Privilegien zu hinterfragen und aktiv für eine gerechtere Gesellschaft einzutreten“, sagt Antirassismus-Trainer Evans Gumbe aus Ratzeburg. Er bietet ganz konkret während der 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' Ende März zwei kostenlose Workshops an, am Dienstag, 18. März, in der Zeit von 14.30 bis 18 Uhr oder von 17 bis 21 Uhr und am Dienstag, 25. März, in der Zeit von 17 bis 21 Uhr. Der Durchführungsort kann gemeinsam festgelegt werden.
Die Workshops können unter