Wentorf (LOZ). Gerade zwei Wochen nach der Rückkehr von der Weltmeisterschaft der Nachwuchsvoltigierer im Schwedischen Flyinge starteten die jungen Sportler des Hamburg Wentorfer Reitervereins (HWR) zu einem weiteren Saisonhöhepunkt. Vom 17. bis 20. August fand in der Olympiareithalle in München-Riem mit der Deutschen Jugendmeisterschaft der wichtigste nationale Wettkampf des Voltigiernachwuchses statt. Der Hamburger Landesverband hatte hierfür vom HWR fünf Einzelstarter sowie das Juniorteam nominiert, bei hochsommerlichen Verhältnissen im heißen Kampf um die Medaillen mitzumischen.
Die erste Entscheidung fiel am Samstag bei den jungen Einzelvoltigierern in der Altersklasse U21. Bei den Damen konnte sich Vanessa Littwitz vom HWR auf dem DSP-Wallach „Curt“ und mit Longenführerin Annika Wiemann in einem stark besetzten Starterfeld nach drei Durchgängen in Pflicht, Technik und Kür einen hervorragenden siebten Platz sichern. Die ersten sechs Plätze wurden allesamt von Sportlerinnen mit Championatserfahrung belegt, darunter der amtierenden Weltmeisterin Alice Layher, die auch in München triumphierte.
Ebenfalls auf „Curt“ und mit Annika Wiemann an der Longe startete der erst 14jährige amtierende Vizeweltmeister Lukas Heitmann in der Altersklasse U18. Nach der anfänglichen Pflicht noch führend, musste er in den beiden Kürdurchgängen den exzellent turnenden Arne Heers, der bei der Weltmeisterschaft Sechster geworden war, an sich vorbeiziehen lassen und kann die Saison mit einer Gesamtnote von 8,192 als Deutscher Vizemeister der Junioren beenden.
Bei den Damen U18 gingen mit Mia Kluge, Johanna Timm und Julietta Schega gleich drei Sportlerinnen des HWR auf dem Nachwuchspferd „Fürst Jever“ und ihrem Trainer Hendrik Brühl an der Longe an den Start. „Fürst“ zeigte sich auf seinem ersten großen Turnier allerdings noch ziemlich beeindruckt von der großen Kulisse, so dass die Mädchen ihre anspruchsvollen Küren nicht in der ursprünglich geplanten Form zeigen konnten, sondern kurzfristig die schwierigsten Übungen auslassen mussten. Damit konnten sie sich immer noch im Mittelfeld des starken, mit 50 Starterinnen sehr großen Starterfeldes einreihen.
Den Abschluss der vier Wettkampftage bildete traditionell die finale Kür der Juniorteams. Das Team vom HWR, bestehend aus Johanna Timm, Mia Kluge, Lukas Heitmann, Jessica Sievers, Julietta Schega und Kübra Mamedova, zeigte auf ihrem Pferd „Belvedere“ und mit ihrer Longenführerin Emily Hengesbach drei starke Durchgänge, in denen sie sich jeweils nur den amtierenden Weltmeistern aus Fredenbeck knapp geschlagen geben mussten. Nach drei Bronzemedaillen bei den letzten drei Deutschen Jugendmeisterschaften konnten sich die jungen Sportler am Ende über ihre Jahresbestleistung und eine Wertnote von 8,065 freuen, was unter den 18 besten Juniorteams aus Deutschland die Silbermedaille vor dem Team 1 aus Köln-Dünnwald bedeutete.
Was natürlich zum Turniersport dazu gehört: das an das eigentliche Turnier und die Rückreise anschließende Aufräumen und Saubermachen. So dauerte es nach der Meisterehrung noch mehr als 24 Stunden, bis die letzten Sportler den Hof des Stalls in Wentorf verlassen und endgültig nach Hause fahren konnten. Jetzt ist erst einmal Erholung angesagt. Zum Abschluss der Saison werden Julietta Schega und Lukas Heitmann im September noch einmal mit „Fürst Jever“ auf der Nordostdeutschen Meisterschaft in Krumke (Sachsen-Anhalt) antreten, um vor allem „Fürst“ zusätzliche Turniererfahrung zu ermöglichen. Gleichzeitig beginnen die ersten Planungen für die kommende Saison.
Foto: Oliver Sievers