Neuer Grünstromrekord: Schleswig-Holstein hat 2022 über neun Millionen Megawattstunden exportiert

Foto: W. Reichenbächer
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Selbstversorgungsgrad in Schleswig-Holstein bei 185 Prozent

 

(LOZ). Einen sprunghaften Anstieg der Grünstromexporte konnte Schleswig-Holstein im letzten Jahr verzeichnen – das hat eine Analyse von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz), als größtem Stromnetzbetreiber im Norden ergeben.

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2022 wurden mehr als 9.043.000 Megawattstunden (MWh) über die Landesgrenzen exportiert. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von fast 2,6 Millionen Haushalten mit 3.500 Kilowattstunden pro Jahr. Anders ausgedrückt entspricht der Stromexport fast 90 Prozent des gesamten Stromverbrauchs von Industrie und Bevölkerung in Hamburg(1). Vergleicht man 2022 mit den beiden Vorjahren, so stieg der Grünstromexport um mehr als zwei Millionen Megawattstunden an.

Rein bilanziell haben die Schleswig-Holsteiner im letzten Jahr 185 Prozent ihres Strombedarfs vor allem mit Wind und Sonne selbst produziert. Zum Vergleich: 2021 und 2020 waren es 165 beziehungsweise 176 Prozent. „Es gibt mehrere Ursachen für diese sehr positive Entwicklung: So hatten wir 2022 ein sonnen- und windreiches Jahr. Zusätzlich wurden mit fast 600 MW zusätzlicher Leistung 2022 wieder viele neue Windkraft- und Photovoltaikanlagen an unser Netz angeschlossen. Und mit einem Investitionsrekord von rund 320 Millionen Euro haben wir als SH Netz den Ausbau und Instandhaltung der Netze weiter kraftvoll vorangetrieben, damit der Grünstrom auch abtransportiert werden kann“, erläutert Matthias Boxberger, Aufsichtsratsvorsitzender von SH Netz und Vorstandsvorsitzender der HanseWerk-Gruppe, die Entwicklung.

Im Gegenzug waren die Stromimporte nach Schleswig-Holstein noch nie so niedrig: 2022 mussten – vor allem in Zeiten ohne Wind und Sonne – nur noch 1.174.000 MWh importiert werden, was dem Jahresverbrauch von rund 342.000 Haushalten entspricht. In den beiden Vorjahren lag die Importquote jeweils bei etwas über 1,2 Millionen MWh (2020) bzw. 1,45 Millionen MWh (2021).

Durch den kraftvollen Ausbau und Anschluss von Erneuerbaren Energien konnte sich Schleswig-Holstein zu zwei Dritteln oder 67 Prozent der Stunden des Jahres selbst versorgen, auch das ist ein neuer Spitzenwert. Schaut man wiederum auf die Spitzenwerte bei der durch Wind und Sonne erzeugten Leistung, so lagen sie mit fast 4.900 Megawatt (MW) am 17. November 2022 um 6.45 Uhr so hoch wie drei bis vier Großkraftwerke gleichzeitig und bildeten damit ebenfalls einen extremen Spitzenwert.

Anm.: 1 Laut Angaben von Stromnetz Hamburg wurden 2022 rund 10,4 TWh Strom in Hamburg verbraucht https://www.energieportal-hamburg.de/

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