Gut geschützt in die Gartensaison: AOK rät dringend zur Tetanusimpfung

Die Gartensaison startet auch im Kreis Herzogtum Lauenburg. Doch bevor gegraben und gepflanzt wird, sollte der Tetanus-Impfschutz überprüft werden. Foto: AOK/colourbox/hfr
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(LOZ). Schnippeln, graben, sähen, mähen: Frühlingszeit ist auch im Kreis Herzogtum Lauenburg Gartenzeit. Körperliche Arbeit an der frischen Luft ist positiv für Herz, Kreislauf und das Immunsystem und hilft beim Stressabbau. Doch bei der Gartenarbeit lauern auch gesundheitliche Risiken.

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Beim Gärtnern kann es schnell zu Verletzungen durch eine rostige Gartenschere, Dornen am Rosenstock oder Holzsplitter am Zaun kommen. In der Erde lauern Krankheitserreger wie das Bakterium Clostridium tetani, das dann in die Wunde eindringen und die gefährliche Infektionskrankheit Tetanus (Wundstarrkrampf) auslösen kann. Ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus besteht nur, wenn die letzte Tetanusimpfung nicht länger als zehn Jahre zurückliegt. „Damit das Gartenvergnügen der Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg ungetrübt bleibt, lohnt sich ein Blick in den Impfpass, wie lange die letzte Tetanusimpfung zurückliegt oder um diese gegebenenfalls auffrischen zu lassen“, rät AOK-Serviceregionsleiter Reinhard Wunsch.

Bei vielen Menschen im Kreis Herzogtum Lauenburg juckt bereits der grüne Daumen. Viele Arbeiten stehen an, bei denen die Hände mit Erde in Berührung kommen. Das Bakterium Clostridium tetani kommt nahezu überall vor, besonders im Boden oder auch im Komposthaufen. Sie sind widerstandsfähig gegen Hitze und Desinfektionsmittel. Verletzungen, auch Bagatellen wie kleinste Kratzer, Schürfwunden oder Dornenstiche, sind für sie das Einfallstor in den Körper. Nicht die Bakterien selbst verursachen die Krankheit, sondern die beiden Gifte, die sie absondern. Diese können die gefürchteten Krämpfe auslösen. „Eine Impfung gegen Tetanus ist die beste Möglichkeit, einer Infektion zuverlässig vorzubeugen. Neben dem Impfschutz ist aber auch eine sofortige Wundbehandlung entscheidend, vor allem bei größeren oder verschmutzten Wunden“, sagt Wunsch.

Die Zeit vom Eindringen der Erreger in den Körper bis zum Ausbruch der Krankheit beträgt in der Regel zwischen drei Tagen und drei Wochen. Neben anfänglichem Kribbeln und Taubheitsgefühl im Wundbereich, Kopfschmerzen und Schwindel können Schmerzen und starke Krämpfe insbesondere der Zungen- und Kiefermuskulatur sowie der Nacken- und Rückenmuskulatur auftreten. Bei Befall der Atemmuskulatur kann akute Lebensgefahr bestehen.

Der Impfschutz ist generell sinnvoll, da eine Infektion natürlich nicht nur bei der Gartenarbeit, sondern grundsätzlich bei jeder kleinen Verletzung im Freien droht. Besonders wichtig ist ein aktueller Impfstatus für ältere Menschen mit Durchblutungsstörungen, Diabetes und Menschen mit Erkrankungen der Hautoberfläche, zum Beispiel offenen Ekzemen. Während die Impfquote gegen Tetanus bei Kindern in der Regel über 95 Prozent liegt, sinkt sie bei den Erwachsenen mit zunehmendem Alter, so die Experten der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Daher sollten gerade ältere Menschen an die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlene Auffrischimpfung gegen Tetanus denken – nach Verletzungen auch mal früher als nach zehn Jahren. Eine durchgemachte Tetanuserkrankung schützt nicht dauerhaft vor einer erneuten Infektion.

Doch nicht nur ein ausreichender Impfschutz hilft gegen die Erreger. Spezielle Gartenhandschuhe und feste Schuhe sind bei der Gartenarbeit sinnvoll. Sie schützen vor kleinen Verletzungen und Infektionen, ersetzen allerdings keinesfalls die Impfung.

Weitere Informationen über Nutzen und möglichen Nebenwirkungen der Tetanus-Auffrischungsimpfungen für Jugendliche und Erwachsene liefert die AOK-Faktenbox unter www.aok.de/faktenboxen im Internet. Antworten auf viele Fragen rund um den Tetanus-Impfschutz bietet auch das Robert-Koch-Institut online unter RKI - Impfungen A - Z - Schutzimpfung gegen Tetanus: Häufig gestellte Fragen und Antworten

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