(LOZ). Die Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg (KSK) schockiert ihre Kundschaft mit einer drastischen Erhöhung der Kontoführungsgebühren. Tausende von Kunden erhielten Ende März ein Schreiben, das sie zur Zustimmung zu neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen und massiven Preiserhöhungen aufforderte.
Die Linke Herzogtum Lauenburg hat nachgerechnet und kommt zu dem Ergebnis, dass die KSK die Gebühren für das günstigste Konto um bis zu 67 Prozent erhöht. Der Grundpreis für die Kontoführung wurde um 2 Euro angehoben, was beim Kompakt-Tarif einer Erhöhung von 33,6 Prozent entspricht. Die bisher kostenfreie Sparkassenkarte soll nun als sogenannte Debitkarte mit „erweiterten Funktionen“ 12 Euro im Jahr kosten. Bei einem Gemeinschaftskonto mit zwei Debitkarten bedeutet dies Mehrkosten von insgesamt 48 Euro jährlich. Die Gesamtkosten für ein Kompakt- Tarif Konto mit zwei Debitkarten steigen somit von 71,40 Euro auf 119,40 Euro per anno – eine Preiserhöhung von 67% Prozent.
Für den Kreissprecher der Loinken, Marc-André Bornkessel, ist dies ein Skandal: „Eine Preiserhöhung um 67 Prozent ist weder gerechtfertigt noch sozial vertretbar. Die KSK plündert die Konten ihrer Kunden und schröpft gerade Menschen mit geringem Einkommen unverhältnismäßig stark. Wir fordern kostenlose Girokonten für alle Menschen mit geringem Einkommen.“
„Die Kreissparkasse als Anstalt des öffentlichen Rechts hat eine soziale Verpflichtung gegenüber ihren Kunden. Doch anstatt dieser Verantwortung gerecht zu werden, lockt die KSK mit vermeintlichen Rabatten, wenn Kunden weitere, oft unnötige Produkte abschließen. Die KSK betreibt eine aggressive Verkaufsstrategie auf Kosten ihrer Kunden“, kritisiert Bornkessel.
Darüber hinaus setzt die KSK ihren Rückzug aus der Fläche fort und verschlechtert den Service vor Ort kontinuierlich. Selbst in größeren Dörfern wie Kuddewörde und Gülzow gibt es keine Geldautomaten mehr. Dies stellt insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Senioren ein massives Problem dar.
Die Linke Herzogtum Lauenburg fordert die KSK auf, die Preiserhöhungen umgehend zurückzunehmen und ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. „Wir stehen an der Seite der Kunden und werden uns weiterhin für faire und gerechte Bankdienstleistungen einsetzen.“
Die Linkspartei startet eine Unterschriftenaktion gegen die Preiserhöhungen. Die Unterzeichnung wird auch online möglich sein.