NABU: So werden Garten und Balkon zum Paradies für Insekten

Foto: W. Reichenbächer
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Natternkopf, Leimkraut und Dost locken Schmetterlinge und Wildbienen an

 

(LOZ). Angesichts des dramatischen Insektensterbens wird es immer wichtiger, dass möglichst viele Menschen ihren Garten oder Balkon insektenfreundlich gestalten und so dieser wichtigen Tiergruppe Nahrung und Rückzugsraum bieten. Insekten bestäuben nicht nur unsere Kulturpflanzen, sie sind auch Nahrung für viele Vogelarten, Fledermäuse und Kleinsäugetiere. Der NABU gibt darum zum Start der Gartensaison Tipps, wie man für Schmetterling, Käfer und Co. gärtnert.

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„Damit Insekten in den Garten und auf den Balkon kommen, müssen zunächst einmal Gift und Kunstdünger Tabu sein“, sagt NABU-Gartenexpertin Melanie Konrad. „Pestizide töten nicht nur unerwünschte, sondern auch viele andere Insekten. Jedes hat seinen Platz im Ökosystem. Einige sind beim Gärtnern sogar sehr nützlich. So gehören Marienkäfer zu den besten Gartenhelfern, weil ihre Larven Unmengen von Blattläusen vertilgen.“

Womit lockt man nun Insekten an? Ganz klar, mit leckem Essen. „Insekten, die Blüten besuchen, brauchen auch Pflanzen, die Pollen und Nektar bieten. Es sollten möglichst heimische Gehölze und Stauden sein, da Insekten, die bei uns leben, an die heimische Flora angepasst und auf sie angewiesen sind“, so Konrad. Um möglichst vielen verschiedenen Arten Appetit auf den eigenen Garten zu machen, sollen man viele unterschiedliche Blütenpflanzen anbieten und die ganze Gartensaison abdecken. Kornelkirsche, Weißdorn, Himbeere, Märzenbecher, Storchschnabel, Leimkraut, Glockenblumen, heimische Wildrosen und Jelängerjelieber sehen nicht nur hübsch aus, sie liefern auch das, was Insekten zum Leben brauchen. Auch Küchenkräuter oder Gemüsepflanzen kann man blühen lassen. Die Blüten sollten möglichst ungefüllt sein, damit Insekten auch gut an Nektar und Pollen gelangen können. Wichtig ist es auch, Stauden und Blühpflanzen nicht vor dem Winter abzuschneiden. „Einige Insekten überwintern in oder an abgeblühten Pflanzenteilen“, so Konrad. „Darum sollte man sie unbedingt bis zum Frühling stehen lassen.“

Eine Schmetterlingsspirale mit Dost, Stockrose und Natternkopf sorgt für bunten Gartenbesuch. Konrad: „Sie wird wie eine Kräuterspirale angelegt, aber mit Raupen-Futterpflanzen und Saugpflanzen für die ausgewachsenen Falter bepflanzt.“ Der NABU gibt dazu eine Anleitung unter www.NABU.de/schmetterlingsspirale. Ein Beet für Nachtfalter mit Nachtviole, Weißer Lichtnelke, Waldgeißblatt und Wegwarte erweitert die Artenvielfalt im Garten um viele dämmerungs- und nachtaktive Insekten, die wichtig für Fledermäuse sind. Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten sollte es in einem insektenfreundlichen Garten natürlich auch geben. „Totholz, eine Stelle mit Lehm und Sand für Sand- und andere Solitärbienen sowie ein Laubhaufen in einer ruhigen Gartenecke oder auch künstliche Nisthilfen nehmen Sechsbeiner gerne an“, sagt Konrad. Wer jetzt noch eine kleine Wasserstelle oder einen Mini-Teich anliegt, hilft damit Schwebfliege, Wildbiene und Hummel über heiße Tage.

Viele Tipps lassen sich auch auf Balkon und Fensterbrett umsetzen. „In Deutschland gibt es Millionen von Balkonen“, so Konrad, „Da kommt viel Fläche zusammen, die für Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und Wanzen gestaltet werden kann.“

Auch auf einem kleinen Balkon finden Insektennisthilfen und eine Wasserschale Platz. Auf klassische Balkonpflanzen sollte man allerdings verzichten und lieber auf vielfältige Kräuter und heimische Blühpflanzen setzen. Konrad: „Beliebte Balkonpflanzen wie Geranien und Petunien sehen vielleicht gut aus, bieten aber kaum Pollen und Nektar.“

Ein schöner Nebeneffekt für Insektenfans: Wer seinen Garten oder Balkon insektenfreundlich gestaltet, kann bei der NABU-Insektenzählung „Insektensommer“ vom 3. bis 12. Juni und 5. bis 14. August mehr Arten entdecken.

Mehr Infos: www.NABU.de/insektengarten und www.NABU.de/insektenbalkon

Der NABU bietet kostenlose Online-Vorträge zur insektenfreundlichen Garten- und Balkongestaltung am 30. März und 6. April an.

Anmeldung unter https://www.nabu.de/wir-ueber-uns/veranstaltungen/31008.html

Kurznachrichten aus der Region


Sprechstunden der Behindertenbeauftragten
Die nächsten Sprechstunden der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal finden an folgenden Terminen statt:
Donnerstag, 25. April, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.
Montag, 6. Mai, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.


Wentorfer Demo für Demokratie und Menschlichkeit
Unter dem Motto „Wentorf zeigt Gesicht“ findet am Sonntag, 28. April, um 15 eine Kundgebung auf dem Platz vor dem Rathaus statt. Eine Arbeitsgruppe aus allen Wentorfer Parteien hat ein breites gesellschaftliches Bündnis organisiert, das sich in die große Bewegung zur Verteidigung von Demokratie und Menschlichkeit einreiht. Das Format soll eine Kundgebung mit kulturellem Programm sein. Die Poetry Slam AG vom Gymnasium kommt mit einem Mini-Poetry-Slam. Es gibt Musik und Redebeiträge u.a. von der Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Pastor Klein von der evangelischen Gemeinde. Die Veranstalter rufen zu friedlicher Teilnahme auf und freuen sich auf eine positive Stimmung bei hoffentlich schönem Frühlingswetter.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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