„Spätstarter“ können sich immer noch für eine Ausbildung entscheiden: Auf Jugendliche im Herzogtum warten noch 450 Azubi-Chancen

Foto: hfr
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(LOZ). Der Countdown läuft: Eigentlich sollte spätestens am 1. September für alle der Startschuss fallen, die eine Ausbildung machen wollen. „Doch auch für Jugendliche, die sich später entscheiden, ist der Zug noch längst nicht abgefahren. Auch ‚Spätstarter‘ haben immer noch gute Chancen, im Herzogtum einen Ausbildungsbetrieb zu finden. Sogar bis spät in den Herbst hinein“, sagt Achim Bartels von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).

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Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Hamburg verweist dabei auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur. Demnach haben die Unternehmen im Kreis Herzogtum Lauenburg im laufenden Ausbildungsjahr insgesamt rund 1.000 Ausbildungsstellen gemeldet. „Doch davon sind ziemlich viele noch nicht vergeben: Aktuell warten noch mehr als 450 Ausbildungsplätze auf Jugendliche, die sich für einen Job-Start im Handwerk, in der Industrie, in den Dienstleistungsbranchen oder im Handel entscheiden“, so Achim Bartels.

Allein der Bau im Kreis Herzogtum Lauenburg suche über die Arbeitsagentur im Moment noch 33 Jugendliche, die auf eine gute Job-Perspektive setzten. Denn gebaut, umgebaut, saniert und renoviert werde immer: „Wohnungen, Schulen, Industriegebäude, Straßen, Brücken, Gleise ... – Wer auf die Bauwirtschaft setzt, hat quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie“, ist der IG BAU-Bezirksvorsitzende überzeugt.

Er rät Jugendlichen, die noch unentschlossen sind, wohin die Reise beruflich gehen soll, taff zu sein: „Berufsberatung und Internet geben eine Orientierung, klar. Aber es kommt auch gut, einfach mal bei Betrieben anzuklopfen und zu fragen: ‚Was geht?‘“, sagt Achim Bartels. Schließlich sei der persönliche Eindruck oft entscheidender als die Noten im letzten Zeugnis. Und längst nicht alle Unternehmen würden Ausbildungsplätze der Arbeitsagentur melden. Achim Bartels macht jungen Menschen Mut: „Es schadet nicht, einem Betrieb auch mal einen kleinen Schubs zu geben und zu sagen: ‚Hier bin ich!‘“

Außerdem sei es allemal besser, eine Ausbildung anzufangen als „irgendwo als Hilfskraft anzuheuern“. So gebe es in der Gebäudereinigung beispielsweise eine qualifizierte Ausbildung: „Das ist die größte Handwerksbranche, die wir haben. Der Beruf des Gebäudereinigers ist ein Handwerksberuf. In dem Job gibt es ständig neue Technik und weiterentwickelte Maschinen, die die Arbeit enorm erleichtern“, erklärt Achim Bartels. Dabei gehe es auch „hoch hinaus“ – als Fassadenreiniger. Aber auch auf der Karriereleiter: „Wer seine Ausbildung im Gebäudereiniger-Handwerk gemacht hat, kann seinen Meister machen oder Techniker werden und die Fachrichtung Reinigungs- und Hygienetechnik draufsatteln“, so der Gewerkschafter.

Bei der dualen Berufsausbildung, die im Betrieb und in der Berufsschule läuft, sind Azubi-Wohnungen für die IG BAU Hamburg ein wichtiges Stichwort. Vielen Jugendlichen falle es schwer, ein WG-Zimmer und erst recht eine eigene Wohnung zu finanzieren. „Es kann nicht sein, dass junge Menschen eine Ausbildungsstelle, für die sie sich interessieren, sausen lassen, weil sie zu weit entfernt ist. Das können wir uns einfach nicht mehr erlauben. Azubis gibt es nicht wie Sand am Meer“, sagt Achim Bartels. Junge Menschen sollten sich gezielt auf ihre Ausbildung konzentrieren und nicht wochen- oder monatelang auf Wohnungssuche gehen müssen. „Schon deshalb muss auch in Sachen Azubi-Wohnen mehr passieren“, so Bartels. Hier sei vor allem der Bund gefordert, mehr zu machen.

Das bedeute dann auch mehr Wohnungsbau. Und der funktioniere heute deutlich anders als früher: Der Bau erlebe einen rasanten technischen und digitalen Wandel. Außerdem seien Bauarbeiter „Praktiker im Klimaschutz“: „Vom energieeffizienten Neubau über das energetische Sanieren der Fassaden und Dächer bis zum Recyceln des Bauschutts von Abrisshäusern – auf vielen Jobs am Bau klebt gewissermaßen ein Umwelt-Label“, so der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes Hamburg.

Kurznachrichten aus der Region


Grundsteuerbescheide Amt Breitenfelde
Bei der elektronischen Übernahme der aktuellen Grundsteuermessbescheide in die Grundsteuerberechnungen ab 1. Januar 2025 ist es in Einzelfällen aus technischen Gründen zur Erstellung von fehlerhaften Grundsteuerbescheiden 2025 gekommen. Gemeinsam mit dem Softwareanbieter wird aktuell an der Problembehebung gearbeitet. Sobald sich neue Erkenntnisse ergeben, wird die Amtsverwaltung über die bekannten Medien und die Homepage www.amt-breitenfelde.de entsprechend informieren.


Sprechstunde der Kreisbehindertenbeauftragten
Die Januar-Sprechstunde der Kreisbehindertenbeauftragten Kirsten Vidal in Wentorf bei Hamburg entfällt. Die nächsten Sprechstunden finden an folgenden Terminen statt:
Montag, 3. Februar, von 12 bis 16 Uhr im Raum 176 des Kreishauses, Barlachstraße 2, in Ratzeburg. Dort ist sie auch unter der Nummer 04541 / 888-493 telefonisch erreichbar.
Donnerstag, 27. Februar, von 14 bis 15.30 Uhr im Rathaus in Wentorf bei Hamburg, Hauptstraße 16.


Beratung des Pflegestützpunktes in Wentorf
Der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg bietet jeden 2. Donnerstag im Monat im Rathaus, Hauptstraße 16, von 14 bis 16 Uhr, individuell, kostenfrei und unabhängig Beratungen rund um das Thema Pflege und Vorsorge an. Lars Koßyk vom Pflegestützpunkt Im Kreis Herzogtum Lauenburg nimmt sich Zeit für vertrauliche Gespräche, berät zu den bestehenden Angeboten und unterstützt bei der Organisation von Hilfen. Persönliche Beratungen vor Ort sind nur unter telefonischer Terminvereinbarung vorab unter Einhaltung der Hygieneregeln möglich. Der Pflegestützpunkt ist telefonisch erreichbar unter 04152 / 80 57 95 oder per E-Mail unter info@pflegestuetzpunkt-herzogtum-lauenburg.de


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