Büchen (LOZ). Mit „von Außen wenig, dafür im Inneren viel“ lässt sich der Baufortschritt seit dem letzten Bericht am besten beschreiben. Von Außen ist immer noch der Rest des abgebrannten Foyers und eine provisorische Fassade zu sehen. Im Inneren läuft die Wiederherstellung jedoch auf Hochtouren. Viele Arbeiten, die vom Gerüst stattfinden müssen, sind in vollem Gange oder auch schon abgeschlossen.
Die Elektriker ziehen seit Januar ihre Kabel durch die gesamte Halle und alle Nebenräume, denn die Elektrik muss komplett neu aufgebaut werden. Dies ist bereits weit fortgeschritten. Im Schulverband wurde hierzu entschieden, auch den nicht vom Brand betroffenen Anteil im Bereich der Funktionsräume mit zu erneuern, da die Technik dort alt ist und nicht mehr den neuen Standards entspricht. So wird die Halle zukünftig über eine komplett neue Elektroanlage verfügen. Auch eine flächendeckende Brandmeldeanlage wird eingebaut. Hier kommt im Dach und in der Unterdecke ein wartungsarmes Rauch-Ansaug-System zum Tragen, das ebenfalls derzeit verlegt wird. Der Schulverband hat zudem entschieden, eine Notstromversorgung zu ermöglichen und eine Einspeisestelle hierfür zu installieren, um bei einem Blackout eine Stromversorgung von außen durch ein Aggregat zu ermöglichen. Auch wurde die Verbesserung der W-LAN-Versorgung vom Schulverband beauftragt und von den Elektrikern mitgebaut. Dies wurde mit der IT entsprechend abgestimmt.
Der Deckenbauer hat seine Unterkonstruktion fertiggebaut und hat begonnen, die neuen Deckenplatten für die abgehängte Decke einzubauen. Hierunter wiederum wird der Elektriker die neue Beleuchtung hängen und der Veranstaltungstechniker die neue Veranstaltungs- und Tontechnik einbauen.
Die Sanitärfirma zieht bereits die ersten neuen Heizungsleitungen über die Halle zur Versorgung des Sanitär- und Umkleidetrakts.
Insgesamt ist bezgl. der Planung viel passiert. Die Planung des Wiederaufbaus der Halle und des Foyers sind abgeschlossen. Auch das finale Brandschutzkonzept liegt vor. Der Bauantrag wurde beim Kreis eingereicht und die Verwaltung wartet auf die Baugenehmigung.
Der TGA-Planer hat ein Heizungs- und Lüftungskonzept erarbeitet, welches zukünftig erneuerbare Energien mit einbindet. Durch die Schulverbandsentscheidung wird die effizienteste mögliche Variante umgesetzt.
Das Heizungs- und Lüftungskonzept beinhaltet nun:
- eine Fußbodenheizung in der Halle
- Heizkörper statt Luftheizung im Sanitärtrakt, dort wo baulich möglich
- eine neue Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, eine kurzfristige Aufheizung ist möglich als Ergänzung der Fußbodenheizung
- einen Komplettaustausch aller Lüftungskanäle, die neuen Lüftungskanäle werden durch die alten Unterflurkanäle neu eingezogen
- eine Kombination aus Wärmepumpe und Gasbrennwerttherme zur Wärme- und Warmwasserversorgung
Die Malerarbeiten, die vom Gerüst stattfinden müssen, sind quasi abgeschlossen. Auch die Technik für die neuen Trennvorhänge ist zwischen den Doppelbindern eingebaut.
Für die Einbaugeräte wurde der Plan endabgestimmt und sobald das Gerüst abgebaut ist, wird die Vormontage für die Einbausportgeräte beginnen.
Im Bodenbereich wurden bereits die alten Bodenhülsen abgeschnitten, für die Einbaugeräte müssen dann komplett neue Bodenhülsen zur Aufnahme der Geräte gesetzt werden.
Die alten Lüftungskanäle wurden komplett entkernt und gereinigt und werden somit für die Aufnahme der neuen Blechkanäle für die neue Lüftung vorbereitet. Zudem werden hier ausreichend große Öffnungen hergestellt, um die Montage der neuen Kanäle zu ermöglichen. Die letzten Vorbereitungen werden dann erfolgen, wenn das Gerüst abgebaut ist.
Die neuen Tore, der Sportboden und die Prallwände sind beauftragt und abgestimmt. Hier wird Aufmaß genommen, wenn das Gerüst abgebaut ist. Ein Produktionsfenster ist bereits vorreserviert um keinen Lieferverzug bei den neuen Toren zu riskieren.
Ausblick
Der Terminplan ist so weit fortgeschritten, dass neben der Wiederherstellung der Halle auch die Wiederherstellung des Sanitär- und Umkleidetrakts geplant wird. Im Rahmen des Brandschadens wird der Zustand vor dem Brand als Versicherungsleistung hergestellt. Die Restarbeiten aus der vorher ausgeführten Sanierung sind noch zu organisieren und einzutakten, im Wesentlichen fehlten noch Fliesenarbeiten, Sanitärobjekte, Malerarbeiten die Innentüren und kleine Maurerleistungen. Dies wird nun zeitnah angeschoben.
Das Brandschutzkonzept stellt vor die Herausforderung, in der Tribünenfassade drei neue RWA-Anlagen einzubauen. Zudem muss das Dach des Stiefelgangs aufgrund von Undichtigkeiten neu gebaut werden. Dies wird nun ebenfalls in die Planung einbezogen und demnächst beauftragt.
Fassade
Eine Sanierung im Bestand ist immer ein besonderes Bauvorhaben. Ein Brandschaden wie dieser wartet jedoch immer wieder mit neuen (unliebsamen) Überraschungen auf und alle Beteiligten müssen häufig flexibel und schnell reagieren, um das Ziel der Wiedereröffnung nicht zu gefährden. Daher an dieser Stelle ein Dank an den Schulverband für die raschen und stringenten Entscheidungen, allen Planern und beteiligten Firmen für ihren übergebührlichen Einsatz und den Vereinen und Schulen für die Geduld und die aktive Mitarbeit in der Planung und Wiederbeschaffung.
Wenn die Sportfläche mit den drei Hallenteilen wieder in die Nutzung geht, wird es leider immer noch zu Einschränkungen kommen. Die Umkleide- und Sanitärbereiche werden noch nicht fertiggestellt sein und ein Zugang nur über die Außentüren möglich. Auch durch die Baustelle des Foyers können neue Störungen auftreten. Dies wird zwar auch eine Herausforderung, jedoch mit organisatorischen Maßnahmen für die Schulen und Vereine händelbar werden.