Foto: Stadt Geesthacht
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Geesthacht (LOZ). Sie sind klein, flink, leben in großen Gruppen, sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht und sind besonders geschützt – Waldameisen. In Geesthacht fühlt sich eine Art derzeit im Wohngebiet am Katzberg besonders wohl. Die Kahlrückige Waldameise – Formica polyctena – hat auf dem Spielplatz, der zwischen den Straßen Weidenkorbstieg, Am Katzberg und Alte Glasfabrik gelegen ist, gleich mehrere Nester gebaut, die im Auftrag der Stadtverwaltung Geesthacht jetzt von Fachleuten umgesiedelt worden sind.

„Die Art Formica polyctena ist gemäß Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt“, informiert der Fachdienst Umwelt der Geesthachter Stadtverwaltung. „Zwei Ameisennester befanden sich direkt auf dem Spielplatz. Das Problem daran: Diese Ameisenart ist grundsätzlich friedlich, kann aber beißen und mit Ameisensäure spritzen, wenn sie sich bedroht oder gestört fühlt. Ein Volk hat bis zu 1,5 Millionen Individuen und hunderte bis tausende Königinnen, die immer weiteren Nachwuchs produzieren – erstrecht, wenn sie gestört werden.“

Nachdem die Nester umgesiedelt worden sind, ist der Spielplatz voraussichtlich ab Mittwoch, 6. August, wieder nutzbar. In den kommenden Tagen wird die Situation vor Ort durch Fachleute beobachtet und neu bewertet. Denn: Klar ist bereits, dass ein Ameisennest im an den Spielplatz anliegenden Wald durch Unbekannte gestört beziehungsweise beschädigt wurde. „In so einem Fall reagieren die Ameisen mit Versprengungen und bauen an mehreren anderen Orten neue Völker auf“, informiert die Ameisenschutzwarte Norddeutschland, die die Umsiedlung der Nester übernommen hat, in Absprache mit der Stadtverwaltung in einem Schreiben die Anwohnenden im Umfeld des Spielplatzes Am Katzberg. Im aktuellen Fall haben sich die Waldameisen eine Fläche zwischen zwei alten Eichen am Rand des Spielplatzes für ihre Ausweichstandorte ausgeguckt. „Diese Fläche haben wir für die Ameisen optimiert und gut sichtbar eingezäunt. Sinn der Maßnahme ist, dass sich künftig auch von den Umsiedelungen verbliebene Ameisen zusammenziehen können“, heißt es in dem Info-Schreiben. Dieser Bereich wird regelmäßig von der Ameistenschutzwarte Norddeutschland überwacht.

Anwohnende werden aufgefordert, in den kommenden Tagen und Wochen vermehrt auf Ameisen an und in ihren Häusern zu achten. Denn: Versprengte Ameisenvölker sind auf der Suche nach Schutz – und das auch gerne in Häusern oder Dächern. Wer bei sich Waldameisen entdeckt, was in dieser Jahreszeit an sich untypisch wäre, kann sich direkt bei der Stadtverwaltung Geesthacht (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 04152 / 133 36) oder bei der Ameisenschutzwarte (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder 04155 122 9704) melden, um mögliche Maßnahmen abzusprechen. „Es ist nicht sinnvoll, dass Sie auf eigene Faust tätig werden. Falsche Maßnahmen führen eher dazu, dass sich das Ameisenvolk weiter ausbreitet und der Einsatz von Giften gegen diese geschützte Art bedeutet einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz, der mit Geldbußen geahndet wird. Wer beobachtet, dass Nester mutwillig zerstört werden, möge das dem Ordnungsamt der Stadt oder der Polizei melden“, betont die Stadtverwaltung. Und: „Gifte oder ähnliches kommen in der Regel bei den Königinnen, die sich sicher versteckt tief in der Erde befinden, nicht an. Diese merken jedoch, wenn die Mannschaft schwächer wird – und steuern mit verstärkter Bruttätigkeit gegen. Pauschal kann man sagen, dass man für jede umgebrachte Ameise zehn neue bekommt. Das gilt übrigens auch für andere Ameisenarten, die mit Mittelchen aus dem Baumarkt bekämpft werden“, erklärt Ronald Wischmann, Vorsitzender der Ameisenschutzwarte Norddeutschland.

Zum Hintergrund: In der Stadt Geesthacht werden Waldameisenvölkern aufgrund ihres Schutzstatus und ihrer großen Bedeutung für das Ökosystem an mehreren Orten bewusst Räume geschaffen. So schützt beispielsweise eine extra zu diesem Zweck angefertigte Metallpyramide am Rhododendron-Park in Grünhof-Tesperhude einen Waldameisenhügel. Am Elbewanderweg gibt es zudem mehrere Stellen, an denen Waldameisenvölker bewusst in Ruhe gelassen werden, in Grünhof-Tesperhude steht an einem Waldameisenhügel sogar eine Informationstafel zum Volk und ihrer Bedeutung. „Waldameisen sind Insekten, die in großen Kolonien leben und eine hochorganisierte soziale Struktur aufweisen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie unter anderem dazu beitragen, abgestorbene Pflanzenmaterialien zu zersetzen und den Nährstoffkreislauf zu fördern. Darüber hinaus dienen ihre Hügel als Lebensraum für eine Vielzahl anderer Tierarten, wie zum Beispiel Käfer, Spinnen und Pilze“, erklärt das Team des Geesthachter Fachdienstes Umwelt.

Die beiden Nester, die Waldameisen am Spielplatz am Katzberg errichtet hatten, wurden übrigens in Bereiche umgesiedelt, die nicht nur den Ameisen gefallen dürften, sondern auch in anderer Hinsicht nützlich sind. In der Nähe von Bäumen, die in den vergangenen Jahren immer wieder vom Eichenprozessionsspinner befallen waren, werden sie als natürlicher „Schädlingsbekämpfer“ wirken können. „Waldameisen fressen die Raupen des Eichenprozessionsspinner, dessen feine Härchen bei Berührung unter anderem sehr unangenehme Hautreaktionen und Atemwegsbeschwerden auslösen können“, heißt es aus dem Fachdienst Umwelt der Stadtverwaltung.

Kurznachrichten Geesthacht

 


Einschränkungen am Heineweg in Grünhof
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Einschränkungen im Geesthachter Ortsteil Grünhof einstellen: Für die Erneuerung eines Gashausanschlusses wird die Fahrbahn vom Heineweg auf Höhe der Hausnummer 14 vom 1. bis voraussichtlich 12. September voll gesperrt. Verkehrsteilnehmende werden während der Sperrung über die Straßen Teichberg, Steinberg und Jahnstraße umgeleitet.


Theaterfahrten ins Lichtwark Haus Bergedorf:  Theaterbesuche der AWO Geesthacht
Wie in den vergangenen Jahren organisiert die AWO Geesthacht auch in diesem Jahr wieder Theaterfahrten mit dem Bus nach Bergedorf zum Lichtwark Haus. Teilnehmer erwartet eine Reihe interessanter Theaterstücke. Saison und Termine:
Die Theatersaison beginnt am 8. Oktober und endet mit der letzten Aufführung am 25. März 2026. Die Vorstellungen finden jeweils mittwochs statt und beginnen um 16 Uhr. Für Interessierte stehen noch einige Restplätze zur Verfügung. Weitere Informationen erhalten Interessierte bei Thomas Freiberg unter Telefon 04152 / 88 80 83 oder per E-Mail an Thomas@ThomSailor.de.


Einschränkungen an der Geesthachter Steinstraße
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Einschränkungen in der Geesthachter Innenstadt einstellen: Für Erschließungsmaßnahmen für das Bauvorhaben Westhafen VI wird die Fahrbahn der Steinstraße sowie der südliche Gehweg im Bereich Steinstraße zwischen der Einmündung Baustraße/Elbblick und dem Haus Nr. 46 vom 8. September bis voraussichtlich 18. Oktober vollgesperrt. Verkehrsteilnehmende werden während der Sperrungen über die Straßen Steglitzer Straße, Dünenstraße und Baustraße umgeleitet. Wichtig: Diese Vollsperrung wird nur dann wie eben beschrieben vorgenommen, wenn die Steinstraßensperrung im Bereich der Hausnummern 88 bis 98 zuvor aufgehoben worden ist. Die Stadtverwaltung Geesthacht wartet diesbezüglich auf die Meldungen der bauausführenden Firmen.


Schillerstraße Mitte September gesperrt
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Behinderungen in der Geesthachter Innenstadt einstellen. Die Schillerstraße wird am 12. September von 17 bis 24 Uhr sowie am 13. September von 0 bis 1 Uhr und am 13. September von 16 bis 24 Uhr sowie am 14. September von 0 bis 1 Uhr auf Höhe der Hausnummer 33 (Kleines Theater) für eine Veranstaltung voll gesperrt.


Geesthachter Steueramt eingeschränkt erreichbar
Das Steueramt im Geesthachter Rathaus (Markt 15) ist in den kommenden Wochen eingeschränkter zu erreichen, als gewohnt. Wer persönlich Anliegen besprechen möchte, möge bedenken, dass das Steueramt vom 13. August bis 1. September ausschließlich dienstags, mittwochs und donnerstags – jeweils am Vormittag – zu erreichen ist. Unterlagen und Nachfragen können weiterhin unabhängig von den Sprechzeiten per E-Mail unter steuern@geesthacht.de eingereicht werden.


Schillerstraße gesperrt
Verkehrsteilnehmende müssen sich auf Einschränkungen an der Geesthachter Schillerstraße einstellen. Am Sonnabend, 6. September, ist die Straße auf Höhe des kleinen Theaters Schillerstraße (Hausnummer 33) von 11 bis 19 Uhr für eine Veranstaltung gesperrt.


 Alkohol- und Drogenberatung
Die Alkohol- und Drogenberatung teilt mit, dass ab sofort die offenen Sprechstunden wieder stattfinden. Diese finden statt: dienstags von 16 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 11 Uhr, Markt 3 in Geesthacht und montags von 15 bis 17 Uhr, Mühlenweg 17 in Lauenburg. Zur Vermeidung von Wartezeiten wird um eine kurze telefonische Anmeldung unter 04152 / 791 48 gebeten.


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